Sturm Graz freut sich nach dem Hinspielerfolg in Slowenien auf das Rückspiel. warnt aber vor dem starken Gegner.
Es war noch lange nicht alles perfekt. Dennoch hat Sturm Graz die Tür zur Fußball-Europa-League mit einem 3:1-Auswärtssieg bei NS Mura am Donnerstag weit aufgestoßen. Einzig ein Energieabfall in der Schlussphase, der Sloweniens Meister noch einige Chancen eröffnete, war zu bekritteln. Für das Play-off-Rückspiel nächsten Donnerstag (21.00 Uhr/live ORF 1) in Graz forderte Sturm-Trainer Christian Ilzer eine über 90 Minuten ambitionierte Vorstellung.
"Wenn wir glauben, wir können etwas verwalten in Graz, dann wird das der falsche Weg sein", meinte Ilzer. "Wir müssen genauso initiativ und aktiv versuchen, unser Spiel vor unseren Fans in Graz durchzuziehen." Mura sei definitiv noch nicht geschlagen. "Aber wir haben gesehen, wenn wir unser Spiel auf den Platz bringen, haben wir sehr gute Chancen, dass wir dann auch als Duellsieger vom Platz gehen nächste Woche."
Sturm freut sich auf Geldregen
Die Europa League würde etwas namhaftere Gruppengegner als die neu eingeführte Conference League bringen - und mit 3,63 Mio. Euro gegenüber 2,94 Mio. auch etwas mehr Startgeld in die Kassen spülen. Sturms Europacup-Comeback verlief jedenfalls vielversprechend. "Die letzten Jahre interessieren mich überhaupt nicht, das war vor unserer Zeit", sagte Ilzer. "Wir hatten im letzten Sommer (2020) einen Neustart. Wir wissen, welche Qualitäten in uns stecken, wir haben viel Zuversicht und Selbstvertrauen."
Sturm ist in der Bundesliga als Tabellenzweiter erster Salzburg-Jäger. Saisonübergreifend haben die Grazer acht der vergangenen neun Pflichtspiele gewonnen. In den jüngsten vier Partien gelangen Kelvin Yeboah und Co. nicht weniger als 13 Treffer. "Wir haben das Gefühl bekommen in den ersten Runden unserer Meisterschaft, dass wir fähig sind Tore zu machen", erklärte Ilzer. "Es ist aber wichtig, dass man bei sich bleibt." Eine Unachtsamkeit im Umschaltverhalten ermöglichte Mura im Mur-Duell, dem entgegen der UEFA-Vorgaben auch einige Sturm-Fans beiwohnten, nämlich die frühe Führung.
Grazer vor Rückspiel gewarnt
"Wir wissen, welche fußballerische und welche läuferische Qualität, welche guten Einzelspieler in dieser Mannschaft stehen", warnte Ilzer vor den Slowenen. Mura sei wie eine Katze, habe er seinem Team bereits vor dem ersten Nachbarschaftsduell gesagt. "Die hat sieben Leben diese Mannschaft. Sie spielt immer genau das, was sie braucht in einem Spiel. Sie können auch in den richtigen Momenten das Tempo enorm anziehen." Das hätte man in den letzten 20 Minuten, als die eigene Intensität nachließ, spüren müssen. "Eine gute Erfahrung für das Rückspiel."
Torhüter Jörg Siebenhandl musste noch einige Male entscheidend eingreifen, mit der Darbietung war er daher auch nur bedingt zufrieden. "Wir müssen konsequent bleiben bis zum Ende", betonte der 31-Jährige. "Es ist eine gute Ausgangslage - aber es ist noch nichts gewonnen." Vorerst stehe das Ligaspiel am Sonntag (17.00 Uhr/live Sky) gegen die Wiener Austria im Vordergrund, ergänzte Torschütze Jakob Jantscher. "Dann am Donnerstag erwarten uns sicher noch einmal 90 Minuten, die sehr hart werden. Aber wir werden alles daran legen, dass wir eine Runde weiterkommen."
Comeback in der Gruppenphase nach 10 Jahren
Sturm stünde damit zum ersten Mal seit 2011 in der Gruppenphase der Europa League. Jantscher war mit den"Blackies" bereits 2009 dort vertreten. Stefan Hierländer verwies auf legendäre Europacup-Auftritte der Vergangenheit. "Jeder, der die Geschichte von SK Sturm kennt, will als Spieler diese internationalen Spiele erleben", erklärte der Sturm-Kapitän. "Das ist in der Euro League noch einmal eine Stufe höher als in der Conference League. Wir gehen natürlich aufs Maximum - und das ist die Euro League."