Der kroatische Stürmer will 1,5 Millionen Euro von zwei Vereinsärzten. Sie sollen seine Nierenerkrankung nicht rechtzeitig erkannt haben.
Kroatiens Fußball-Teamstürmer Ivan Klasnic verklagt laut einem Bericht des Magazins "Der Spiegel" zwei Vereinsärzte seines Clubs Werder Bremen auf fast 1,5 Millionen Euro Schmerzensgeld und Schadenersatz. Gutachten sollen beweisen, dass die Mediziner die Nierenerkrankung des Stürmers nicht rechtzeitig erkannt haben.
Der Streitwert der Klage, die Klasnic am vergangenen Freitag am Bremer Landgericht eingereicht hat, liegt bei 1.427.944,55 Euro, berichtet "Der Spiegel". Klasnic wirft den Medizinern "leichtfertige Falschbehandlung" vor. Die Ärzte sollen bei dem Spieler, dem im März 2007 eine Niere seines Vater hatte implantiert werden müssen, jahrelang auffallend schlechte Nierenwerte nicht erkannt haben. Die Ergebnisse hätten ihnen aber sagen müssen, dass die Nieren des Profis sein Blut nicht mehr richtig filterten.
So sollen Klasnics Nieren bereits im Mai 2001 bei der Untersuchung vor seinem Wechsel zu Werder Bremen nur noch zu 67 Prozent gearbeitet haben. Kontinuierlich sei dieser Wert im Laufe von vier Jahren bei Werder Bremen auf 28 Prozent gefallen. Besonders die alarmierenden Kreatinin-Werte hätten "zwingend erkannt werden müssen" und "nicht übersehen werden" dürfen, wie ein Experte dem "Spiegel" bestätigte. Hätten die Ärzte verantwortlich gehandelt, hätte Klasnic die Nierentransplantation für einige Jahre hinausschieben können.
Die beschuldigten Werder-Mediziner weisen die Vorwürfe zurück. Es handele sich um einen "schicksalhaften" Krankheitsverlauf, lautet ihre die Argumentation.