Nach dem 1:5 bei Villarreal ist der Aufstieg für Twente heute wohl außer Reichweite.
Wirtschaftlich steht Portugal das Wasser bis zum Hals, im Fußball lacht hingegen die Sonne. Vor den Rückspielen im Viertelfinale der Europa League (alle Spiele live Sky) ist sogar ein portugiesisches Endspiel am 18. Mai in Dublin nicht unrealistisch. Mit dem frischgebackenen Meister FC Porto, dessen Vorgänger Benfica Lissabon und dem früheren Roland-Linz-Club SC Braga besitzen drei Vertreter aus dem 10 Millionen Einwohner zählenden Land beste Chancen, am Donnerstag ins Semifinale einzuziehen.
Portugals Topclubs schon durch
Porto und Benfica verteidigen in Moskau gegen Spartak (5:1) bzw. in Eindhoven gegen PSV (4:1) ähnlich hohe Vorsprünge wie sie der FC Barcelona, FC Schalke oder Real Madrid in der Champions League gehabt haben. Braga beginnt das Heimspiel gegen Dynamo Kiew (ohne den im Hinspiel ausgeschlossenen Star Andrej Schewtschenko) bei 1:1. "Wenn unsere drei Teams ihre Hürden überwinden, werden sie die in kollektiver Hinsicht brillanteste Saison der Geschichte besiegeln", jubelte der TV-Sender RTP schon vor Anpfiff.
Sollten Benfica, das zuletzt 1993 in einem Europacup-Halbfinale stand, und Braga aufsteigen, träfen sie im Semifinale am 28. April bzw. 5. Mai aufeinander. Porto bekäme es wohl mit Villarreal CF zu tun, womit die Vereine von der iberischen Halbinsel in der Runde der letzten vier unter sich wären. Villarreal
, Tabellenvierter der Primera Division, steht nach dem 5:1 daheim gegen den niederländischen Spitzenreiter Twente Enschede auch nur mehr vor einer Pflichtaufgabe.
Janko hofft auf Mini-Chance
"Man muss realistisch bleiben, wir wollen vor eigenen Fans aber gewinnen. Wenn uns zwei schnelle Tore gelingen, werden die Spanier vielleicht nervös", sagte Marc Janko zur Situationen der Oranjes. Im Hinspiel, in dem er im Finish das Ehrentor erzielt und Villarreal-Verteidiger Gonzalo Rodriguez einen Wadenbeinbruch zugefügt hat, sei nach guten Beginn alles schief gelaufen, was nur schieflaufen könne.
Als Favorit auf die Trophäe wird der FC Porto eingestuft. Die "Drachen" haben 1987 und 2004 die Champions League und 2003 den UEFA-Cup gewonnen und sind derzeit in Bestform. Das Duell in Moskau scheint für Freddy Guarin keine große Bedeutung mehr zu haben. Der Kolumbianer stellte nach der Ankunft fest, dass es hier "sehr hübsche Mädchen" gibt.
Die Blau-Weißen haben indes ein anderes Problem. Radamel Falcao, der im Hinspiel dreimal traf, erzielt derzeit Tor um Tor. Mit 10 Treffern führt er die Schützenliste der Europa League an, dazu kommt noch ein Dutzend in der nationalen Liga. Je mehr Tore, desto schwieriger wird es, den Stürmer am Saisonende in Porto zu halten. Der Rat des 25-Jährigen für Moskau: "Spartak ist sehr heimstark, wir werden also unser Bestes geben müssen."