Nach 0:2 in Wien

"Peinliche Pleite" - BILD watscht Nagelsmann ab

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Die deutschen Medien überschütten DFB-Bundestrainer Julian Nagelsmann und seine Truppe nach dem 0:2 gegen Österreich mit Spott und Häme.

"Nein! Nein! Nagelsmann!" titelt BILD. "Peinliche pleite gegen Rangnick-Team ++ Nationalmannschaft schon wieder in der Krise."

"Oh Gott, was war denn das? Nix! Nix!  Nix!", hieß es am Dienstag Abend auf der Website des deutschen Massenblattes. Nach der 2:3-Pleite gegen die Türkei rätselt das ganze Land, wie es in der "schwarzen Nacht von Wien" zu der erschreckend schwachen Leistung gegen Österreich kommen konnte. Der Nagelsmann-Effekt (nach dem Flick-Rausschmiss) ist schnell verpufft. "So wird das nichts mit der EM", fürchtet BILD 206 Tage vor der Endrunde in Deutschland (14. Juni bis 14. Juli), die eigentlich ein zweites Sommermärchen werden sollte. Dass Nagelsmann beim Test-Kracher gegen Österreich auf die älteste DFB-Elf seit 2000 gesetzt hat (Durchschnitts-Alter 29 Jahre und 287 Tage), verwundert ebenfalls. BILD rätselt über eine emotions- und planlose Nationalmannschaft: "Hinten offen, dazu keine Offensivaktionen. Ein Totalausfall! Noch schlimmer als gegen die Türkei." 

Nagelsmann: "Wir können nicht in Schönheit sterben"

Coach Nagelsmann suchte nach der Pleite nach Erklärungen - es klang nach Verzweiflung: "Es gibt Dinge, wo wir ansetzen müssen. Es geht nur über extrem harte Arbeit und auch über deutsche Tugenden, das ist Fakt. Wir können nicht in Schönheit sterben. Wir werden auch im Sommer keine Verteidigungsmonster werden. Die Mannschaft ist nicht befreit. Wir sind nicht diese Einheit, wir strotzen nicht vor Selbstvertrauen, das ist einfach Fakt. Das liegt auf der Hand, wenn man die letzten Jahre sieht."

Gündogan: "Schlechter kann es nicht mehr sein"

Kapitän Ilkay Gündogan: "So wirst du nicht erfolgreich. Schlechter kann es nicht mehr sein. Vielleicht ist es der einzige positive Aspekt. Es ist bitter, dass wir jetzt drei, vier Monate mit den negativen Ergebnissen leben müssen. Jeder Einzelne muss sich klar werden, was er machen kann, um optimal Leistung zu bringen. Deutschland ist ein Debattenland. Das tut nach der Partie wahrscheinlich auch gut." 

Leroy Sané entschuldigte sich in der Kabine für seinen Rot-Ausraster und schrieb auf X: "Ein Abend zum Vergessen in Wien. Ich habe mich für die Aktion bei meinen Mannschaftskollegen in der Kabine entschuldigt. Das darf mir bei aller Emotion und bei allem Ehrgeiz nicht passieren, gerade in unserer aktuellen Situation. Ein großes Sorry auch an unsere Fans. Wir haben viel Arbeit vor uns, damit 2024 ein erfolgreiches Jahr für uns wird.“ 

In der Einzelkritik gab's 5 Mal Note 6 für die "DFB-Verlierer": Julian Brandt, Leroy Sané, Niclas Füllkrug, Serge Gnabry und Antonio Rüdiger flogen bei den BILD-Kritikern durch. Für Mats Hummels, Jonathan Tah, Leon Goretzka und Ilkay Gündogan reichte es gerade für einen Fünfer (in Deutschland die zweitschlechteste Schulnote). Gut kam überhaupt nur Tormann Kevin Trapp weg (2), auf den Nagelsmann offenbar im Hinblick auf die EURO 2024 setzt.

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