Rapid-Riese Stefan Maierhofer kehrt nach seiner Gelb-Sperre in die grün-weiße Startelf zurück. So will er Rapid zum Titel schießen.
ÖSTERREICH: Herr Maierhofer, darf man schon zum Titel gratulieren?
Stefan
Maierhofer: Wir werden überall angesprochen und es wird uns schon
gratuliert. Nur das ist gefährlich. Natürlich hat es uns gefreut, dass
Mattersburg für uns gespielt hat. Aber für Gratulationen ist es noch zu
früh, weil rechnerisch für Salzburg noch alles drinnen ist. Wir müssen in
dieser Woche unsere Konzentration sehr hoch halten, wir müssen gut
trainieren und uns exzellent auf Altach vorbereiten.
ÖSTERREICH: Worauf wird es gegen Altach ankommen?
Maierhofer:
Das wird ein geiles Spiel mit einer geilen Atmosphäre werden. Wir müssen zu
Hause einfach Gas geben und dem Gegner unser Spiel aufdrängen. Dann wird es
für Altach ganz, ganz schwer. Wir müssen mit einem Sieg alles klarmachen und
uns so bei unserem Heimpublikum bedanken.
ÖSTERREICH: Was zeichnet die Rapid-Fans aus?
Maierhofer:
Dieser Kult um Rapid wird von jedem Fan ganz intensiv gelebt. Es ist schön,
dass man das auch als Spieler so hautnah mitbekommt und dass wir die
Möglichkeit bekommen, den Anhängern auch etwas zurückzugeben.
ÖSTERREICH: Wie schlimm war es für Sie, gegen Kärnten auf der Bank zu
sitzen?
Maierhofer: Eigentlich bin ich ja auf der Tribüne gesessen.
Lange konnte ich sowieso nicht sitzen bleiben. Ich hab mit den Burschen am
Platz unten so richtig mitgefiebert. Wir sind eine Einheit. Aber es war eine
Katastrophe, nur zuschauen zu können. Nach dem Match war ich körperlich mehr
bedient, als wenn ich 90 Minuten gespielt hätte.
ÖSTERREICH: Träumen Sie eigentlich davon, dass gerade Sie das goldene Tor
zum Meistertitel schießen?
Maierhofer: Natürlich mache ich mir
meine Gedanken. Aber ich sage, wenn ich alleine aufs Tor laufe, neben mir
kommt der Jimmy oder der Korki mit, und die haben bessere Chancen, den Ball
ins Tor zu drücken, dann werde ich den Ball sicher abgeben. Wer die Tore
schießt, ist egal. Jeder freut sich mit dem anderen. Das ist schön.
ÖSTERREICH: Sie haben die Chance, mit Rapid international zu spielen. Wie
groß ist da der Reiz, doch bei den Grün-Weißen zu bleiben?
Maierhofer:
Natürlich spielt das bei meinen Überlegungen eine Rolle. Aber es geht nicht
nur darum. Ich will Spaß und Erfolg haben. Aber ich habe auch andere Ziele,
die ich mir schon vor einiger Zeit gesteckt habe. Wenn ich die Chance
bekomme, in der deutschen Bundesliga oder in England zu spielen, darf mir
keiner böse sein, wenn ich Rapid verlasse.
ÖSTERREICH: Welchen Anteil hat Trainer Peter Pacult am möglichen
Titelgewinn?
Maierhofer: Er hat in der entscheidenden
Meisterschaftsphase immer ein glückliches Händchen bewiesen. Wie einer
trainiert, da hat ein jeder Trainer seine eigene Philosophie. Er hat mich am
Anfang nicht von Beginn an spielen lassen. Das hat bewirkt, dass ich so
richtig heiß geworden bin. Seit dem Derby-Sieg gegen die Austria hat Peter
Pacult mit Sicherheit alles richtig gemacht. Das spricht natürlich für ihn.
Interview: Walter Unterweger/ÖSTERREICH