Der Abschied von Branko Boskovic trifft Rapid - vor allem auch Kapitän Steffen Hofmann. Die Hintergründe werfen einige Fragen auf.
Vier Jahre trug Branko Boskovic (30) das Trikot von Rekordmeister Rapid, bestritt 126 Spiele und erzielte dabei 24 Tore. Lange kämpften die Hütteldorfer um den Verbleib des Montenegriners, doch es konnte keine Einigung erzielt werden. Wie sich jetzt herausstellte, ging Rapid an die Schmerzgrenze, Sportdirektor Alfred Hörtnagl sagt: "Wir haben um die Vertragsverlängerung hart gekämpft und alles unternommen."
800. 000 Euro
Warum platzte der Deal trotzdem? Der kroatische
Berater von Boskovic wollte für seinen Schützling ein Brutto-Jahresgehalt
von kolportierten 800. 000 Euro. Das war den Grün-Weißen viel zu viel. Als
die Verhandlungen zuletzt stockten, besserte Hörtnagl das Rapid-Angebot nach
- wieder keine Einigung.
Grund: Der Spielerberater forderte auch eine einmalige Provision - angeblich 100. 000 Euro. Rapid spielte nicht mit, der Manager brach die Verhandlungen daraufhin ab.
Bitter! Denn Boskovic wollte durchaus in Hütteldorf bleiben und war bereit, sogar Abstriche in Kauf zu nehmen.
Hofmann trauert
Vor allem für Rapid-Kapitän Steffen Hofmann ist
der Boskovic-Abschied ein schwerer Schlag. Beide waren im Mittelfeld die
Mannschaftsstützen der Grün-Weißen. "Das ist natürlich sehr schade. Branko
war sehr wichtig für uns", weiß Hofmann. Dennoch glaubt er nicht, dass der
Druck auf seinen Schultern größer wird, und winkt sofort ab: "Wir werden
auch in der kommenden Saison eine gute Mannschaft haben."
Vollstes Vertrauen
Genau an dieser bastelt Hörtnagl zurzeit auf
Hochtouren. Im Vordergrund steht dabei die Suche nach einem
Boskovic-Nachfolger. Ob der zu ersetzen ist? "Der Verein weiß, was er tut,
und macht sehr gute Arbeit", hat Kapitän Hofmann vollstes Vertrauen.