Christoph Baumgartner hat Fußball-Österreich am Dienstagabend einen perfekten Saisonabschluss beschert.
Zweimal war der 23-Jährige im EM-Qualifikationsspiel gegen Schweden im Happel-Stadion bei einem Abpraller zur Stelle, seine zwei späten Tore (81., 89.) brachten einen 2:0-Sieg und einen großen Schritt Richtung EM 2024. "Ein Länderspiel ist immer etwas Besonders, ein Länderspieltor ist immer etwas Besonderes, ein Doppelpack ist ein Riesengefühl", freute sich der Matchwinner.
Schwedens Torhüter Robin Olsen schien 80 Minuten lang fast unüberwindbar, ehe Baumgartner zuschlug. Nach einem Grillitsch-Schuss, den Olsen nicht festhalten konnte, reagierte er am schnellsten, nach einem Gregoritsch-Schuss köpfelte er ins leere Tor ein. "Ich bin extrem froh. Ich hatte nicht mein bestes Spiel, aber ich habe alles reingehaut. Ich habe das Vertrauen des Trainers bekommen, er hat mich draufgelassen, das habe ich am Ende des Tages zurückgezahlt", erklärte der Offensivspieler.
"Er hat seine Stärken in den Halbräumen"
Ralf Rangnick weiß, was er am Niederösterreicher hat. "Er hat seine Stärken in den Halbräumen, die er unglaublich gut lesen kann. Auch wenn er in der Endgeschwindigkeit kein Kylian Mbappé ist, er macht es trotzdem mit enormer Zielstrebigkeit und wird auch mit dem Ball nicht langsamer. Deshalb ist er für uns in dieser Halbspur auch extrem wertvoll", sagte der ÖFB-Teamchef über Baumgartner, dessen Transfer von Hoffenheim zu RB Leipzig demnächst bekanntgegeben werden soll. Die Leipziger sollen sich den nächsten Österreicher 27 Millionen Euro kosten lassen. Lob kam auch vom Kapitän. "Er ist sehr ehrgeizig, haut immer alles rein, bis zur letzten Minute, und heute hat er sich selbst und uns alle belohnt hat für die harte Arbeit", erklärte David Alaba.
Der Lohn waren drei Punkte gegen einen direkten Konkurrenten im erwarteten Dreikampf der Qualifikationsgruppe F um zwei Tickets für die Endrunde in Deutschland. "Das war ein riesengroßer Schritt", weiß Baumgartner. "Mit zehn Punkten sind wir in einer sehr, sehr guten Position. Wir haben aber noch schwere Spiele vor uns, die müssen wir ordentlich bestreiten, dann werden wir dabei sein, davon gehe ich schon aus."
Breite des Kaders als einer der Gründe für den Erfolg
Einen der Gründe für die bisher so starke Qualifikation macht Baumgartner in der Breite des Kaders aus. So kamen Leistungsträger erst in der zweiten Hälfte ins Spiel und brachten bei den schwül-heißen Temperaturen neuen Schwung. "Die erste Elf, das waren keine Blinde. Dann kommen Sabitzer oder Arnautovic, da gibt es sehr viel Qualität, die wir haben. Das ist in solchen Spielen ein entscheidender Faktor. Vor einigen Jahren hätten wir vielleicht so eine Partie unentschieden gespielt oder noch einen gefressen. Jetzt entscheiden wir solche Partien für uns, das kommt nicht von ungefähr, wenn du solche Spieler mit so enormer Qualität bringen kannst", sagte Baumgartner.