Traumstimmung

47.000 Fans feierten Fußball-Fest

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Einen Fahnenmeer im Happl-Stadion: Die Fans feierten ihre Teams.

Als vor dem Match der gute, alte Radetzkymarsch ertönte, applaudierten auch die deutschen Fans: 47.500 Zuschauer verwandelten das bis unters Dach ausverkaufte Ernst-Happel-Stadion in einen brodelnden Hexenkessel. Knapp 1.200 Gäste-Fans hatten kaum eine Chance, sich bemerkbar zu machen.

Die Organisatoren des ÖFB hatten sich alle Mühe gegeben, dem großen Bruderduell einen beeindruckenden rot-weiß-roten Rahmen zu verpassen. 46.000 rot-weiß-rote Fahnen von Stiegl lagen im gesamten Stadion auf. 20.000 Fans beeindruckten vor dem Ankick mit einer gigantischen Choreografie.

„Immer wieder, immer wieder …!“
Die Ganslhaut war gestern im Eintrittspreis inkludiert. Allein die Atmosphäre auf den Rängen rechtfertigte, dass das gestrige Match in fast 60 Ländern in kompletter Länge übertragen wurde. Insgesamt hatten sich 600 Medienvertreter (250 TV-

Radioreporter, 250 Printjournalisten, über 100 Fotografen) für den Evergreen zwischen Österreich und Deutschland akkreditiert.

Die halbe Welt blickte gestern in den Prater. So viel Aufmerksamkeit hatten wir wohl seit der EURO 2008 nicht mehr.

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Die Stimmen zum Spiel AUT vs. GER

"Wir haben ein sehr gutes Spiel gezeigt, aber schlussendlich haben wir keine Punkte. Wenn man verliert, ist man nie zufrieden. Aber wie die Spieler versucht haben, alles umzusetzen, diesen Weg müssen wir weitergehen. In der ersten Hälfte hatten wir viele Möglichkeiten, da hat die Ruhe und die Konsequenz gefehlt. Bei Deutschland sah man, dass sie Weltklasse sind, wie sie aus wenigen Möglichkeiten das Maximum herausgeholt haben."

"Eigentlich hatten wir nach dem 2:0 alle Voraussetzungen, das Ding in aller Ruhe zu Ende zu spielen. Durch Fehler haben wir uns aber selbst in Bedrängnis gebracht und am Ende hatten wir auch noch Glück. Von Österreich war ich nicht überrascht. Von allen Ländern der Welt will Österreich am meisten gegen uns gewinnen. Uns war klar, dass sie alles in die Waagschale werfen. Wir haben zu viele Abspielfehler gemacht, jede Chance von Österreich ist durch Eigenfehler zustande gekommen."

"Ich will Entschuldigung sagen ans ganze Land. Das war mein Fehler bei dieser Chance am Schluss. Ich habe den Ball super hereinbekommen, da gibt es keine Entschuldigung. Wir waren klar überlegen. Die Deutschen haben einen Elfer bekommen, ich weiß nicht, ob er gerecht war oder nicht, die haben wieder nur mit Glück gewonnen. Unsere Mannschaft hat sensationell gearbeitet, ist immer wieder aufgestanden, auch nach dem 0:2 und die Fans haben uns toll unterstützt."

"Es war das erwartet schwere Spiel. Wir haben einige Fehler gemacht und den Gegner zwei, drei Mal förmlich eingeladen. Da haben wir kein perfektes Spiel abgeliefert. Österreich hat an Größe gewonnen, wir hatten am Schluss richtig Glück."

"Gratulation an das Team, die Leistung war eine tolle. Wir können auch stolz sein auf das Publikum. Es hat halt gegen Deutschland wieder einmal nicht gereicht, aber wir können auf unserer Leistung aufbauen, ich bin für die WM-Qualifikation zuversichtlich."

"Diese Mannschaft hat Zukunft, sie ist auf einem guten Weg und wird aufsteigen."

"Von der Partie her waren wir sehr nah dran an einem Erfolg. Wir hätten schon sehr früh führen müssen. Wir haben umgesetzt, was wir die ganze Woche trainiert haben, wir haben den Deutschen ganz wenig Luft gegeben. Wir haben alles gemacht, nur nicht die Tore. Das 1:0 war billig. Jetzt stehen wir wieder mit leeren Händen da, das ist sehr bitter. Die Schiri-Leistung war aber auch nicht sehr gut. Er hätte auch für uns Elfer geben müssen. Wir sind aber selber schuld, wenn wir unsere Chancen nicht verwerten. Es ist bitter für uns gelaufen, die Mannschaft hat alles gegeben, die Zuschauer haben ein tolles Spiel gesehen. Hier entsteht was. Wir werden in den nächsten Spielen punkten und schauen positiv in die Zukunft."

"Das war ein Deja vu. Deutschland hatte drei Chancen, wir das Doppelte. Das heißt, dass wir die Punkte gegen die anderen Teams machen müssen, auch wenn wir heute gerne etwas mitgenommen hätten. Wir müssen nicht nur gegen große Gegner gut spielen, sondern auch gegen die sogenannten Kleinen unsere Leistung abrufen."

"Wir haben alle ein Deja vu wie schon vor 13, 14 Monaten. Die Enttäuschung ist sehr groß. Wir haben genug Chancen gehabt, auch zum Schluss. Wenn wir die nützen, gehen wir vielleicht mit einem Unentschieden vom Platz. Das ist sehr bitter und schade."

"Ich denke, dass wir mit drei Punkten sehr zufrieden sein können, aber nicht mit der Art und Weise, wie wir sie geholt haben. Wir waren 2:0 vorne und dann haben wir Österreich mit taktischen Fehlern wieder ins Spiel gebracht. Das darf nicht passieren. In der ersten halben Stunde war Österreich sehr aggressiv, wir haben gewusst, dass es nicht leicht wird."

"Wir sind mit den drei Punkten zufrieden, aber nicht mit dem Spiel. Wir haben im Aufbau viele Fehler gemacht, das darf uns nicht passieren. Aber am Ende stehen drei Punkte. Man darf nicht vergessen, dass sich Österreich weiterentwickelt hat, das ist eine gute Mannschaft. Deshalb hat der Sieg schon etwas zu bedeuten."

"In den ersten und 25 Minuten war Österreich überlegen, dazwischen hatten wir das Spiel im Griff. Dass Österreich ein gutes Team hat, haben wir schon in der letzten Qualifikation gesehen und das hat sich heute bestätigt. Wichtig war, das wir in Führung gegangen sind. Wir haben auch noch das 2:0 erzielt, aber Österreich hatte sogar noch Chancen.