Vor Quali-Hit

Alaba sorgt in Slowenien für Unmut

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Ein Interview des ÖFB-Stars sorgt in Slowenien für Ärger.

 David Alaba dürfte sich in Slowenien Unmut zugezogen haben. Der österreichische Fußball-Teamspieler meinte offenbar am Mittwoch in einem ORF-Radiointerview über den EM-Quali-Gegner: "Ihr Goalie ist ganz gut, und vorne rechts haben sie auch einen." Atletico-Madrid-Tormann Jan Oblak und Atalanta Bergamos Flügelspieler Josip Ilicic nannte er dabei nicht namentlich.
 
Slowenische Medien interpretierten diese Aussage dahingehend, dass Alaba keine Spieler des Balkan-Staates kennt. In der Freitag-Ausgabe der Sport-Tageszeitung "Ekipa" ritt Sloweniens Ex-Star Zlatko Zahovic deshalb Attacken gegen den Bayern-Linksverteidiger. Teamchef Matjaz Kek meinte zu diesem Thema: "Jeder respektiert den Gegner auf seine Art und Weise. Alaba ist ein großartiger Spieler, seine Karriere ist beeindruckend."
Österreich 
 

Spiel mit Final-Charakter

Österreichs Fußball-Nationalteam steht schon in der dritten Runde der EM-Qualifikation gehörig unter Zugzwang. Nach den beiden Auftakt-Niederlagen im März benötigt die ÖFB-Auswahl am Freitag (20.45 Uhr/live im Ticker) im Klagenfurter Wörthersee-Stadion gegen Slowenien dringend einen Sieg, um die seriöse Chance auf eine Teilnahme an der EURO 2020 zu wahren.
 
Teamchef Franco Foda ist sich der brisanten Ausgangsposition bewusst. "Jeder weiß, worum es geht. Das Spiel hat einen gewissen Final-Charakter, es geht für beide um sehr viel", erklärte der Deutsche und wies darauf hin, dass der Start der Slowenen mit zwei Punkten aus zwei Partien ebenfalls nicht zufriedenstellend verlaufen war.
 

Foda vor dem Aus?

Doch nicht nur für die ÖFB-Auswahl, auch für ihren Coach steht viel auf dem Spiel: Bei einer Niederlage könnte nämlich Fodas Job wackeln. "Aber mit solchen Szenarien habe ich mich in meinem ganzen Leben nicht beschäftigt, weil ich von meiner Arbeit überzeugt bin und auch davon überzeugt bin, dass wir ein gutes Spiel an den Tag legen werden und ich auch nach dem morgigen Match mit meinen Spielern zusammenarbeiten werde", betonte Foda.
 
Diesbezüglich stimmten den 53-Jährigen die Eindrücke der vergangenen Tage optimistisch. "Die Mannschaft hat sehr aufmerksam und konzentriert im Training gearbeitet. Ich bin sehr positiv angetan von jedem einzelnen Spieler, alle ziehen gut mit." Erfolgsgarantie sei das jedoch keine. "Entscheidend ist, was wir auf den Platz bringen", sagte Foda.
 
Gegen den Weltranglisten-63. - Österreich ist 34. - fordert der Teamchef höchste Konzentration. "Wir müssen unser Spiel durchziehen, mit viel Tempo und Dynamik nach vorne agieren und hinten kompakt stehen", gab Foda als Marschroute vor. "Und wir müssen selbstbewusst auftreten und von unserem Spiel überzeugt sein."
 

Respekt

Vor den Slowenen zeigte der frühere Sturm-Graz-Meistermacher Respekt. "Sie haben mit Ilicic, Verbic und Sporar in der Offensive viel Qualität, sind hinten kompakt und gut im Umschaltspiel. Aber letztlich geht es darum, wie wir agieren." Das 3:0 im Testspiel im März 2018 in Klagenfurt gegen Slowenien hat laut Foda für Freitag keine wirkliche Aussagekraft. "Sie haben jetzt neue Spieler, einen anderen Trainer und spielen ein anderes System."
 
Am eigenen System arbeiteten die ÖFB-Kicker in Klagenfurt seit Sonntag - dabei wäre dafür aufgrund des Saisonendes auf Club-Ebene durchaus länger Zeit gewesen, wie zuletzt Aleksandar Dragovic anmerkte. "Aber es macht keinen Sinn, einen Tag vor dem Spiel darüber zu diskutieren. Es war genügend Zeit zur Vorbereitung", betonte Foda.
 
Außerdem hätten seine Schützlinge die Zeit bis zum Beginn des Lehrgangs gut genützt. "Jeder Spieler hat einen individuellen Trainingsplan bekommen, und was ich in den letzten Tagen gesehen habe, hat ihn jeder wohl erfüllt", meinte der Teamchef.
 
Die nach den jüngsten Niederlagen entstandenen Spekulationen über angeblich mangelhafte Hierarchien innerhalb des ÖFB-Teams wollte Foda nicht überbewerten. "Die Mannschaft hat sich aufgrund von Rücktritten verändert, da benötigt es Zeit, bis sich neue Hierarchien bilden. Ich habe mich an diesen Diskussionen eher wenig beteiligt. Im Prinzip ist es das gleiche Team wie letztes Jahr in den Testspielen, und da hat man auch Führungspersönlichkeiten auf dem Platz gesehen. Außerdem muss jeder Verantwortung übernehmen, es gibt genügend erfahrene Spieler", erklärte Foda.
 
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