EM-Quali gegen Schweden

ÖFB-Team im Rapid-Stadion? Entscheidung diese Woche

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Die Entscheidung, ob am 20. Juni gegen Schweden erstmals ein Länderspiel des österreichischen Fußball-Nationalteams im Allianz Stadion von Rapid über die Bühne geht, wird aller Voraussicht nach noch in dieser Woche fallen.

Der ÖFB muss den Austragungsort für eines der möglichen Schlüsselspiele in der EM-Qualifikation bis nächsten Dienstag (21. März) bei der UEFA nennen. Teamchef Ralf Rangnick befürwortet den Gang in ein kleineres Stadion als das weitläufige Happel-Oval.

"Ich bin in diesem Bereich ein ganz großer Traditionalist, vielleicht auch ein Fußball-Romantiker", erklärte Rangnick am Dienstag in einer Journalistenrunde in Wien. "Ich liebe Fußballstadien mit einer richtigen Atmosphäre, wo die Leute direkt dran sind, wo der Austausch zwischen der Tribüne und dem, was auf dem Platz passiert, direkt greifbar ist. Das ist das, was ich mir wünsche."

Rangnick führte als Beispiel das WM-Play-off im Vorjahr an, als Wales im kleineren Stadion von Cardiff mit frenetischer Publikumsunterstützung das ÖFB-Team unter seinem Vorgänger Franco Foda mit 2:1 niedergerungen hatte. "Wenn ich mir Wales anschaue, ist es mir ein Rätsel, warum die bei der WM dabei waren und Österreich nicht", sagte der Deutsche über die Leistungsstärke der Briten.

Alle, die Interesse daran hätten, den österreichischen Fußball nach vorne zu bringen, müssten alle "Puzzleteile" dafür bedienen. "Da gehört auch dazu, dass es nicht egal ist, in welchem Stadion wir gegen diesen oder jenen Gegner spielen", meinte Rangnick. "Wir müssen dafür sorgen, dass wir in jedem verdammten Heimspiel eine Heimspielatmosphäre haben." Die neue Raiffeisen Arena in Linz dürfte mit etwas mehr als 17.000 Besuchern gegen Aserbaidschan und Estland ausverkauft sein.

"Konstruktive Gespräche" mit Rapid

Das Schweden-Spiel wird definitiv in Wien über die Bühne gehen. "Im Lauf der Woche werden wir final wissen, ob es das Happel-Stadion oder das Allianz Stadion ist", sagte Bernhard Neuhold, der Geschäftsführer der ÖFB Wirtschaftsbetriebe GmbH. Das 2016 eröffnete neue Rapid-Stadion würde 24.000 Menschen Platz bieten, auch aufgrund von Bedenken des Clubs haben dort aber noch keine Länderspiele stattgefunden. Die bisher letzten in Wien-Hütteldorf gingen 2007 nicht friktionsfrei über die Bühne.

Neuhold berichtete nun von "konstruktiven Gesprächen" mit Rapid, ortete "keine Scheingefechte" vom Rekordmeister. Auf Experimente will sich der Fußball-Bund aber auch nicht einlassen. "Wir haben höchstes Interesse, mit Rapid an einer Lösung zu arbeiten bis zum Wochenende. Aber wir brauchen ein breites Commitment."

Seine mögliche Lösung für das Problem, dass Rapid den eigenen Fanblock nicht gerne in anderer Hand sieht: die Tickets direkt an den Club verkaufen. "Nur Rapid würde Sorge tragen, wer dort sitzen darf", erklärte Neuhold. "Wir würden aber fordern, dass dieser Block West auch voll sein muss." Zumal der ÖFB primär wegen der besseren Atmosphäre in Hütteldorf spielen würde.

Wirtschaftlicher Faktor entscheidend

Auch aus wirtschaftlicher Hinsicht wäre das größere Happel-Stadion erst ab 35.000 oder 40.000 Besuchern die ertragreichere Alternative. "Weil Rapid wesentlich größere Hospitality-Flächen zur Verfügung hat", erklärte Neuhold. Geld sei aber ohnehin nicht alles, betonte Rangnick. "Im Millennium Stadium hätte Wales damals auch mehr Tickets verkauft und verdient." Möglicherweise hätte es dort aber nicht zur WM-Teilnahme gereicht.

Als Teamchef sei es ihm grundsätzlich egal, ob in Salzburg, Linz oder Wien gespielt werde, sagte Rangnick. "Aber natürlich wünsche ich mir auch ein richtig tolles, geiles Stadion in der Hauptstadt. So viele gibt es da eben nicht." Das Allianz Stadion zählt er im Gegensatz zum Happel-Oval dazu. Rangnick zur Diskussion um dessen (Nicht-)Verfügbarkeit: "Eigentlich müsste sich Österreich die Frage stellen: Ist das alles so, weil es schon immer so ist? Muss das immer so bleiben?" Die nächsten Tage werden es zeigen.

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