In Bulgarien ist die Partie der Engländer wegen Rassismus-Attacken von der Tribüne zwei Mal unterbrochen – Türken machen erneut Militär-Gruß.
Gestern erlebte die Fußballwelt einen Skandal-Abend in der EM-Quali. Trotz UEFA-Ermittlungen machten die türkischen Nationalteam-Spieler einen militärischen Gruß als Zeichen des Rückhalts gegenüber der Erdogan-Offensive in Syrien. In Sofia stand das Spiel England gegen Bulgarien (6:0) wegen Hitlergrüßen von den Tribünen zwei Mal kurz vor dem Abbruch.
Das Spiel war in der ersten Halbzeit zweimal wegen rassistischer Äußerungen von bulgarischen Fans unterbrochen worden. Der Schiedsrichter warnte über den Stadionsprecher vor dem Abbruch der Partie.
This makes you sick to your stomach... #BULENGpic.twitter.com/rxRSU8FPUP
— Samantha Quek (@SamanthaQuek) October 14, 2019
Der englische Fußball-Verband FA hat nach rassistischen Vorfällen beim EM-Qualifikationsspiel in Sofia Untersuchungen durch die UEFA gefordert. "Wir können bestätigen, dass englische Spieler während des EM-Quali-Spiels in Bulgarien zum Ziel von rassistischen Gesängen geworden sind", schrieb der englische Verband FA in einer Mitteilung. "Das ist auf jedem Level inakzeptabel, und unser Fokus liegt jetzt darauf, unsere Spieler und die Betreuer zu unterstützen."
Militärischer Gruß der Türken
Mit einem Sieg hätte sich Frankreich vorzeitig für die EM qualifiziert. Am Ende reichte es aber nur zu einem 1:1 gegen die Türkei. Aber als wäre das Spitzen-Duell der Gruppe H sportlich nicht schon brisant genug, dominiert im Vorfeld ein anderes Thema. Nach dem Torjubel-Skandal und der Militäroffensive der Türkei wurden Spannungen zwischen den Fan-Lagern erwartet. Tatsächlich gab es gleich den nächsten Eklat: In der 83. Minute glich Kaan Ayhan (24) für die Türken aus. Einige Spieler der Türken salutieren beim Jubel schon wieder vor dem Fanblock – was im TV allerdings nicht zu sehen war. Das alles trotz UEFA-Ermittlungen.