Große Pläne

Osim mit Japan zur WM 2010

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67-jähriger Ex-Coach von Sturm Graz hat sich von seinem Schlaganfall erholt und will Japans Team zur WM 2010 führen.

Ivica Osim hat trotz gesundheitlicher Probleme nach seinem Schlaganfall große Pläne für die Zukunft. Er habe vor, Japan als Teamchef zur Fußball-WM 2010 in Südafrika zu führen, erklärte Osim in einem Interview mit der kroatischen Tageszeitung "Vecernji list" (Internet-Ausgabe). "Das ist tatsächlich, was ich will", meinte der frühere Coach von Sturm Graz, "wenn ich mit der Mannschaft tatsächlich zur WM fahren kann, würde das auch heißen, dass ich voll genesen bin."

Derzeit hält sich der 67-jährige Bosnier in der "Landesnervenklinik Sigmund Freud" in Graz zur Rehabilitation auf und saß am Mittwoch beim 3:0-Sieg von Sturm gegen Mattersburg in der Grazer UPC-Arena. Er hatte im November 2007 einen Schlaganfall erlitten und war danach zwölf Tage im Koma gelegen. Osim wurde noch im Dezember aus gesundheitlichen Gründen als Japan-Teamcoach abgelöst, steht dem nationalen Fußballverband (JFA) aber weiter als Berater zur Seite. Auch eine Rückkehr in das Amt eines Clubtrainers kann sich Osim vorstellen: "Das ist mein Wunsch, aber ich habe nicht immer alles geschafft, was ich mir vorgenommen habe."

Dass sein Sohn Amar bei der Bestellung des Traineramtes der Nationalmannschaft von Bosnien-Herzegowina gegen den Kroaten Miroslav "Ciro" Blazevic unterlegen war, kommentierte Osim gelassen: "Für Amar war das doch ein Kompliment, dass er der Gegenkandidat von Ciro war." Blazevic hatte Kroatien bei der WM 1998 in Frankreich auf Platz drei geführt.

Für den aktuellen Teamchef Kroatiens, Slaven Bilic, hatte Osim trotz des Ausscheidens im Viertelfinale der EURO 2008 in Wien gegen die Türkei großes Lob über: "Bilic wird einmal besser als Fabio Capello sein", erklärte er. Bei der EURO habe Bilic freilich einen großen Fehler gemacht, ließ sich Osim vom "Vecernji list"-Reporter entlocken.

Er meinte damit die Freudentänze von Bilic und Co. nach dem 1:0 durch Ivan Klasnic gegen Ende der Verlängerung des Viertelfinalspiels im Ernst-Happel-Stadion, denen prompt der Ausgleich der Türken und das Out im Elferschießen gefolgt waren. Osim: "Der gesamte Betreuerstab hätte wissen müssen, dass man nicht so reagieren darf. Sie haben sich und die Mannschaft dadurch völlig durcheinandergebracht und vergessen, dass noch Gefahr drohen kann."

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