Bei Rapid brennt der Hut. Nach dem Cup-Out gegen Ried droht der Absturz.
Die Situation in Hütteldorf ist prekär. Rapid ist seit vier Pflichtspielen sieglos, die Atmosphäre daher schlecht. Die Fans rebellieren gegen den Vorstand. Nach dem K. o. gegen Ried skandierten sie: "Vorstand raus!" Die Zuschauer bleiben aus. Nur mehr 6.500 wollten die Hütteldorfer im Hanappi-Stadion im Cup sehen. Die Qualifikation für einen internationalen Bewerb kann jetzt nur noch über die Meisterschaft erreicht werden. Aber da liegen die Grün-Weißen nach zwölf Runden nur auf Platz fünf. Und am Samstag kommt der wiedererstarkte Meister Sturm nach Wien.
Präsident Edlinger vermisst bei Spielern Siegeswillen
Rapids Generalmanager Werner Kuhn gibt zu: "Die Situation ist brenzlig. Wir sind genauso unzufrieden wie unsere Fans." Aber er sagt auch: "Wir stehen zu Peter Schöttel. Er bekommt die Zeit, eine neue Mannschaft aufzubauen. Auch Hickersberger und Pacult hatten Anfangsschwierigkeiten
und sind dann Meister geworden." Präsident Rudolf Edlinger: "Die Mannschaft bringt nicht in letzter Konsequenz den Siegeswillen." Kapitän Steffen Hofmann (musste gegen Ried nach 90 Minuten wegen Knieproblemen vom Feld) kontert: "Natürlich wollen wir gewinnen, aber es läuft nicht nach Wunsch."
Die Mannschaft ist sauer auf Jung-Star Drazan
Trainer Schöttel gibt sich kämpferisch: "Ich traue mir zu, das Ganze wieder auf einen besseren Weg zu bringen." Und er blickt gleich nach vorne. "Jetzt heißt es, wieder Kräfte zu sammeln und gegen Sturm zu punkten. Wir werden diese Phase durchtauchen." Und er muss sich vor allem Christopher Drazan zur Brust nehmen, der wie Schimpelsberger gegen Ried mit Gelb-Rot vom Platz flog. Die Mannschaft ist auf den Jungstar sauer, weil er Woche für Woche am Rande eines Platzverweises wandelt.