Es geht ja doch noch: Rapid schlägt Salzburg und prolongiert Heimsieg-Serie. Zickler von eigener Harmlosigkeit "schockiert".
Österreichs Fußball-Rekordmeister SK Rapid hat den "Red-Bull-Fluch" hinter sich gelassen. Der 1:0-Erfolg am Sonntag im ausverkauften Hanappi-Stadion bedeutete den ersten Sieg gegen die Salzburger seit über zwei Jahren, den Sprung auf Tabellenplatz zwei und die Verlängerung einer imposanten Serie: Seit August 2006 sind die Hütteldorfer vor eigenem Publikum ungeschlagen.
Respekt vor "St. Hanappi"
Diese Tatasache nahm Trainer
Peter Pacult mit Genugtuung zu Kenntnis. "Das ist eine schöne Serie,
nicht mehr. Aber es ist gut, dass die Gegner wieder Respekt haben, wenn sie
zu uns kommen, denn vorher haben sie den vielleicht nicht gehabt. Jetzt
wissen sie, dass die Punkte im Hanappi-Stadion hoch hängen",
behauptete der Wiener.
Pauschallob
Pacult freute sich über einen "verdienten
Sieg" und sprach seiner Mannschaft ein Pauschallob aus. "Es gibt
nichts zu bemängeln. Wir haben eine hervorragende Woche hinter uns",
meinte der frühere 1860-Betreuer mit Blick auf das 3:0 am Donnerstag in der
UEFA-Cup-Qualifikation in Tiflis. "Die Mannschaft war sehr geduldig und
hat sich den Sieg gegen Salzburg hart erarbeitet."
Keine Rotation
Aufgrund der starken Leistung gegen Tiflis
verzichtete Pacult auf eine Rotation und ließ gegen die Mozartstädter exakt
die gleiche Mannschaft wie im Europacup beginnen. Sein Gegenüber Giovanni
Trapattoni hingegen nahm im Vergleich zum Donezk-Match einige Änderungen vor
und wird dies auch in Zukunft machen. "Einige Spieler sind nicht frisch
im Kopf", sagte der Italiener, der die Überlegenheit Rapids eingestand.
Zickler "schockiert"
Auch der Salzburger Goalgetter
Alexander Zickler musste zähneknirschend akzeptieren, dass es für seine
Mannschaft im Hanappi-Stadion nichts zu erben gab. Der Deutsche wurde wegen
Rückenbeschwerden nach rund einer Stunde ausgewechselt und musste danach von
der Bank aus mitansehen, wie schwach seine Kollegen vor allem im
Offensivspiel agierten.
"Als ich das von draußen gesehen habe, war ich irgendwie schockiert. Wir haben so gute Spieler und schaffen es auswärts einfach nicht, so wie daheim das Spiel zu diktieren", sagte Zickler, dessen Truppe in dieser Saison weiter auf den ersten Liga-Auswärtssieg wartet.
Zu passiv
Salzburg-Goalie Timo Ochs war über die "Bullen"-Darbietung
ebenfalls enttäuscht. "Wir haben viel zu passiv gespielt",
bemängelte der Deutsche. Seine Torsperre wurde nach 570 Minuten gebrochen,
was für Ochs allerdings nur zweitrangig war. "So etwas
interessiert mich überhaupt nicht. Wenn wir 3:3 gespielt hätten, wäre es
auch okay gewesen."
Mitschuld
Wie er auch selbst zugab, traf Ochs eine gewisse
Mitschuld am Gegentreffer, als er nach einem Corner von Steffen Hofmann den
Ball nicht erwischte und Markus Katzer per Kopf zur Stelle war. Zwar ließ
sich zuerst der kurz zuvor eingewechselte Mate Bilic als Torschütze feiern,
die TV-Bilder wiesen aber eindeutig den ÖFB-Teamspieler als Torschützen aus. "Doch
das ist mir egal, Hauptsache der Ball war im Tor", sagte der
Verteidiger.