CL-Aspirant muss sich Samstag Abend in Ried beweisen. Rieder Festung aber seit über einem Jahr nicht einzunehmen.
Auf Meister Red Bull Salzburg wartet nach dem internationalen Auftritt auch in der Bundesliga ein schwerer Gang. Im einzigen Samstag-Spiel (19.30 Uhr/live Sky) der 2. Runde müssen die trotz des Aufstiegs in der Champions-League-Qualifikation zuletzt medial geprügelten Salzburger ins Innviertel. Mit der heimstarken SV Ried wartet eine mehr als unangenehme Aufgabe. Dies ist auch Trainer Huub Stevens bewusst. "Das wird sehr schwierig in Ried. Aber wir müssen auf unseren Erfolgen aufbauen", meinte der Niederländer.
Stevens lässt Kritik abprallen
Die Kritik nach dem mageren
1:0 in Dublin konnte der Neo-Coach ("Schön, dass ich nicht alles lese") auch
zwei Tage nach der Partie nur bedingt nachvollziehen. "Was soll man da
schlechtreden, wenn man international auswärts gewinnt. Das Problem war ganz
einfach, dass wir zu Hause gewinnen hätten müssen", meinte Stevens am
Freitag. Vor dem Duell der beiden heimstärksten Teams der Liga machte der
55-Jährige erneut den Faktor Zeit für den Salzburger Formaufbau
verantwortlich.
Schiemer steht bereit
"Spieler, die direkt für Erfolg sorgen
können, kommen nicht nach Österreich. Und bei den Spielern die wir haben und
die wir nehmen, da gehen wir einfach ein Risiko ein", erklärte Stevens, der
noch um den am Gesäßmuskel blessierten Sekagya bangte. Sollte der
Innenverteidiger ausfallen, wird Schiemer wie in Irland dessen Position
einnehmen. Stevens ließ aber auch verlautbaren, dass er in Anbetracht der
englischen Wochen in Zukunft nicht nur verletzungsbedingt rotieren könnte:
"Das kann durchaus sein. Ich werde genau beobachten, wie fit die Spieler
sind."
Ried ist gewarnt
In Ried will man sich von der dürftigen Leistung
der Salzburger in Dublin jedenfalls nicht blenden lassen. Auch das 3:0 im
Finish der Vorsaison sei laut Coach Paul Gludovatz kein Maßstab. "Das sind
komplett andere Salzburger, mit anderem System und einer anderen
Grundordnung. Sie spielen auf ein 1:0 und stürmen nicht nach vorne",
analysierte der Burgenländer. "Früher waren sie für mich ein Menü, da sie
durchschaubar nach vorne gestürmt sind. Nun ist es wesentlich schwerer,
ihnen ein Tor zu machen. Noch dazu sind sie bei Standards stark verbessert."
Von der öffentlichen Meinung werde er sich jedenfalls nicht bluffen lassen. Beim Auftakterfolg in der vergangenen Woche "hätten sie die Austria auch 5:1 schlagen können", meinte Gludovatz, der mit seiner Mannschaft zu Hause noch ungeschlagen ist. Die bis dato letzte Heimpleite hatten die Rieder noch ohne den Burgenländer auf dem Trainersessel am 26. April 2008 mit einem 0:1 gegen Rapid kassiert.
Salihi angeschlagen
Personell bereitet Gludovatz der an einer
Seitenstrangangina erkrankte Salihi Kopfzerbrechen. Der Albaner steht auf
alle Fälle im Kader, der Stürmer könnte erst im Finish oder - so lange seine
Kräfte reichen - gleich zu Beginn aufgeboten werden. Vertrauen dürfen die
Innviertler neben dem Heimvorteil auch auf eine saisonübergreifende
Erfolgsserie mit nun bereits fünf Siegen in Serie.