Richtungsweisendes Spiel für Grazer und Austria

Sturm will Partystimmung nach Wien mitnehmen

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Die Feiertage bei Sturm Graz sind vorerst vorbei. Nach dem Triumph im ÖFB-Cup samt anschließender Partylaune herrscht bei den Steirern wieder Konzentration auf die Aufgaben im Titelrennen der Fußball-Bundesliga.

Am Sonntag (ab 14.30 Uhr im Sport24-Liveticker) gastiert Sturm bei der in der Meistergruppe noch sieglosen Wiener Austria. Könnten die Grazer mit einem Auswärtssieg zumindest für wenige Stunden zu Spitzenreiter Salzburg aufschließen, wollen die Violetten im Dreikampf um Rang vier punkten.

3:2 gewann Sturm das "Hinspiel" vor eineinhalb Wochen in Graz, die Austria ging trotz 2:1-Pausenführung als Verlierer vom Feld. Es war der dritte Sieg der Steirer gegen die Wiener in dieser Saison. Austria-Trainer Michael Wimmer erwartete ein "Riesenbrett": "Wir brauchen einen Supertag. Aber wir werden voll angreifen, attackieren, hoch pressen und versuchen, sie zu ärgern", kündigte er an.

Nach den Feierlichkeiten nach dem Cup-Sieg über Rapid stiegen die Sturm-Profis am Mittwoch wieder mit dem Training ein. "Wir haben alles aufgesaugt, den Cuptitel und die Feierlichkeiten voll genossen. Dieser Erfolg hat uns als Gruppe noch enger zusammengeschweißt, er gibt uns Kraft und Energie für den absoluten Schlussspurt der Saison", sagte Sturm-Coach Christian Ilzer. Der Hunger seines Teams nach Erfolg sei noch nicht gestillt. "Auf uns warten fünf Endspiele - in jedem einzelnen davon wollen wir das maximal Mögliche geben", sagte der Steirer.

Richtungsweisendes Duell

Das Duell mit der Austria bezeichnete er als richtungsweisend. "Die Austria hat vor eineinhalb Wochen in Graz eine Topleistung gezeigt und uns alles abverlangt. Gegen einen gefährlichen Gegner mit einem sehr guten Trainer heißt es voll fokussiert auf dieses Duell zu sein und unsere beste Leistung auf den Platz zu bringen", forderte der 45-Jährige, dem David Affengruber (gesperrt), Albian Ajeti und Sandro Ingolitsch (beide verletzt) fehlen.

Soll für die Austria wieder Haris Tabakovic stechen - zwölf Tore hat der Schweizer im Frühjahr bereits erzielt -, will es auch in seiner Heimatstadt wieder Manprit Sarkaria für Sturm richten. Der ehemalige Austrianer schoss Sturm im Cup mit zwei Toren zum Sieg, nachdem er schon daheim gegen die Austria zwei Treffer erzielt und einen mit vorbereitet hatte. "Wir werden uns am Sonntag auf unsere Tugenden besinnen und versuchen, unser Spiel und unseren Plan auf den Platz zu bringen. Dann bin ich davon überzeugt, dass wir auch in Wien gewinnen können", verlautete Sturms Linksverteidiger David Schnegg.

Austria-Defensive sorgt für Kopfzerbrechen

Die Austria lieferte in den vergangenen Wochen zwar ansprechende Leistungen ab, aus fünf Partien in der Meistergruppe schauten jedoch nur drei Zähler heraus. Viel Aufwand steht wenig Ertrag gegenüber. "Das ist ärgerlich", meinte Sportdirektor Manuel Ortlechner. Der eingeschlagene Weg soll aber nicht verlassen werden. "Es ist eine Gratwanderung. Aber wir wissen, dass der Weg der richtige ist. Da sind wir felsenfest davon überzeugt", betonte Ortlechner. Es brauche jedoch Zeit. "Wir müssen es Woche für Woche einen Tick besser machen, dann werden sich auch die Ergebnisse einstellen."

Gefragt ist dabei Wimmer. 13 Gegentore in den vergangenen fünf Runden - die Austria hat auch 11 selbst erzielt - würden ihn natürlich beschäftigen, erklärte der Deutsche. "Aber ich bin nicht sicher, ob wir keine Gegentore bekommen, wenn wir tiefer verteidigen", meinte er über die taktische Ausrichtung. Die Hoffnung bleibt, am Sonntag einen Schritt weiter zu sein. "Wir hätten alle gerne mehr Punkte, aber ich kann das realistisch einordnen und ich bin mit der Mannschaft zufrieden. Der Weg stimmt", betonte Wimmer, der wieder auf Linksverteidiger Doron Leidner zurückgreifen kann.

Gute Nachrichten gab es am Freitag über jenen Austria-Fan, der in Graz von der Tribüne metertief in einen Graben stürzte. Der Anhänger hatte sich beide Arme gebrochen und auch am Kopf Verletzungen erlitten. Laut Ortlechner soll er wieder völlig gesund werden. Erfreuliche News gab es für die Favoritner auch in finanzieller Sicht. Der Vertrag mit Frankstahl als Hauptsponsor wurde um eine Saison verlängert. Das Logo des Stahlgroßhändlers um Eigentümer Marcel Javor ist seit der laufenden Saison bei der Austria am Trikot zu sehen.

Daten & Fakten zum Spiel

FK Austria Wien - SK Sturm Graz
Wien, Generali-Arena
Schiedsrichter: Kijas
Bisherige Saisonergebnisse: 0:3 (h), 1:3 (a), 2:3 (a)

Austria: Früchtl - Handl, Martins, Mühl - Ranftl, Braunöder, Fischer, Leidner - Fitz - Gruber, Tabakovic
Es fehlen: Galvao (im Einzeltraining), Keles (Handverletzung), El Sheiwi, Huskovic, Wustinger (alle rekonvaleszent), Raguz (Reha)

Sturm: Okonkwo - Gazibegovic, Wüthrich, Borkovic, Schnegg - Gorenc-Stankovic - Hierländer, Kiteishvili, Prass - Sarkaria, Emegha
Es fehlen: Affengruber (gesperrt), Ajeti (Muskelverletzung), Ingolitsch (angeschlagen)

 

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