Rassismmus-Vorwürfe

Terry nicht mehr Teamkapitän

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Terry wurde wegen eines Sex-Skandals schon einmal des Amtes enthoben.

John Terry verliert sein Amt als Kapitän der englischen Fußball-Nationalmannschaft. Grund dafür sind die Rassismus-Vorwürfe, wegen der sich der Chelsea-Verteidiger im Juli vor Gericht verantworten muss. Terry wurde am Freitagvormittag von Verbandspräsident David Bernstein telefonisch darüber informiert, dass er in Zukunft nicht mehr als Teamkapitän fungieren werde, berichteten englische Medien übereinstimmend.

Teamchef Fabio Capello hatte Terry bisher den Rücken gestärkt und seinen Starverteidiger für unschuldig erklärt - solange, bis das Gegenteil bewiesen ist. Terry soll im Oktober beim Ligaspiel gegen die Queens Park Rangers (0:1) Gegenspieler Anton Ferdinand rassistisch beleidigt haben. Der 31-Jähriger hat vor Gericht bereits seine Unschuld betont, der Prozess wird allerdings erst am 9. Juli fortgesetzt. Terry wird damit zumindest die EM im Juni in Polen und der Ukraine unbescholten bestreiten.

Nicht mehr tragbar
Als Kapitän der "Three Lions" ist der Chelsea-Star aber nicht mehr tragbar. Zu diesem Schluss sei laut BBC-Angaben ein Großteil des FA-Vorstandes gekommen. Präsident Bernstein soll noch am Freitag mit Capello über die Situation konferieren. Terry soll bei der EM ausgerechnet mit Anton Ferdinands älterem Bruder Rio Ferdinand von Meister Manchester United die Innenverteidigung bilden.

Terry hatte im Februar 2010 bereits einmal die Kapitänsbinde verloren. Zu dieser Zeit war eine Affäre mit der damaligen Freundin seines Teamkollegen Wayne Bridge publik geworden. Bridge hat seither nie wieder im englischen Nationalteam gespielt, verzichtete sogar auf die WM-Teilnahme in Südafrika. Bei der glücklosen Endrunde fungierte Liverpools Steven Gerrard als Kapitän, bis Terry 13 Monate später von Capello wieder eingesetzt wurde. "Ein Jahr Strafe ist genug", meinte der Italiener damals.

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