Arnautovic verwandelte seinen Elfmeter zwar sicher, aber seinen Kollegen versagten die Nerven. Bremen schaltet sensationell Milan aus.
Österreichs Fußball-Teamstürmer Marko Arnautovic ist am Donnerstagabend mit Twente Enschede im UEFA-Cup ausgeschieden. Die Niederländer mussten sich im Rückspiel der Runde der letzten 32 Olympique Marseille erst im Elfmeterschießen mit 6:7 geschlagen geben. Nach der 0:1-Niederlage im Hinspiel hatte Hatem Ben Arfa die Franzosen bei strömendem Regen und entsprechenden Platzverhältnissen mit einem herrlichen Freistoß, der via Stange den Weg ins Tor fand, aus mehr als 30 Metern (24.) in die schlussendlich torlose Verlängerung gerettet.
Im Penaltyschießen vergab Twentes Toptorschütze N'Kufo (über die Latte) bereits den ersten Elfmeter der Niederländer, da auch Ziani aufseiten der Gäste das Tor nicht traf, lag es an Arnautovic die Hoffnungen der Hausherren nach dem fünften Schuss am Leben zu halten: Der 19-Jährige blieb cool und traf souverän ins rechte Eck zum 4:4. Der Treffer des Österreichs half dem niederländischen Tabellenzweiten aber am Ende nichts, da Twentes Rajkovic den entscheidenden Penalty in die Wolken schoss.
Solide Leistung von Arnautovic
Arnautovic, der im Hinspiel mit
seinem ersten Europacuptor den entscheidenden Siegestreffer erzielt hatte,
bot eine solide Leistung und rückte in der Partie einige Male in den
Mittelpunkt. Vor der Pause scheiterte Braafheid nach einem schönen Dribbling
des Österreichers an Marseille-Goalie Mandanda (34.) und eine Minute später
war es der 19-Jährige selbst, der allerdings mit einem zu schwach
ausgefallenen Schuss für Gefahr sorgte (35.). In der 43. Minute sah der von
Steve McClaren vorerst als linker Flügelstürmer aufgebotene Arnautovic nach
einer kleinen Auseinandersetzung mit Zubar genauso wie der Marseille-Spieler
zurecht die Gelbe Karte.
Nach dem Seitenwechsel taten die Niederländer mehr für die Offensive, Arnautovic ließ aber die Chance auf den Ausgleich etwas stümperhaft aus. Nach Idealzuspiel von Kapitän N'Kufo fand der ab der zweiten Hälfte auf die rechte Seite gewechselte vierfache ÖFB-Teamspieler mit einem Schuss innerhalb des Strafraums seinen Meister in Frankreichs Teamgoalie Mandanda, zudem ging der Nachschuss aus allerdings sehr spitzem Winkel neben das Tor (56.).
Neun Fans vor dem Spiel festgenommen
Vor der Partie wurden neun
Fans - je vier Niederländer und Franzosen sowie ein Deutscher - im Zentrum
von Enschede festgenommen, nachdem Twente- und Marseille-Anhänger
aneinandergeraten waren. Auch vor dem Hinspiel war es vor einer Woche in
Frankreich zu Ausschreitungen gekommen. Ein Fan des niederländischen
Tabellenzweiten wurde daraufhin zu einer zwölfmonatigen Haftstrafe (davon
sechs unbedingt) verurteilt, da er einen Polizeibeamten mit einer Flasche
auf den Kopf geschlagen hatte.
Bremer Aufholjagd belohnt
Österreich ist im UEFA-Cup-Achtelfinale
aber zumindest noch durch Sebastian Prödl und Martin Harnik vertreten.
Werder Bremen erreichte am Donnerstagabend allerdings ohne dem auf der Bank
sitzenden Duo im Auswärtsspiel beim AC Milan nach 0:2-Rückstand noch ein
2:2-Remis und stieg nach dem 1:1 im Hinspiel dank der Auswärtstorregel auf.
Nach Toren von Andrea Pirlo (27./Elfmeter) und Alexandre Pato (33.) sahen
die Mailänder vor 23.280 Zuschauern im Giuseppe-Meazza-Stadion wie der
sichere Sieger aus, ein Kopf-Doppelpack von Claudio Pizarro (68., 78.)
brachte aber doch noch die Wende zugunsten des deutschen Vizemeisters.
Souveräner HSV
Der Hamburger SV gab sich nach dem
3:0-Auswärtssieg gegen den NEC Nijmegen zu Hause keine Blöße. Der deutsche
Bundesliga-Tabellenführer gewann dank eines schnellen Treffers von Ivica
Olic (9.) auch das Rückspiel und stieg mit dem Gesamtscore von 4:0 auf. Für
die Deutschen war es der 100. Sieg im internationalen Geschäft. Ebenfalls
für das Achtelfinale qualifizierten sich Metallist Charkiw - mit einem 2:0
gegen Sampdoria Genua (Gesamtscore: 3:0), den Waljajew (30.) und Jaja (40.)
sicherstellten - und ZSKA Moskau. Die Russen feierten dank Schirkow (61.)
und Vagner Love (93.) vor eigenem Publikum gegen Aston Villa einen 2:0-Sieg
(3:1).
Keine Mühe hatte auch Paris St. Germain, das beim VfL Wolfsburg durch Tore von Luyindula (38./Elfmeter, 73.) und Rothen (60.) mit 3:1 (5:1) gewann. Galatasaray Istanbul kämpfte sich nach dem 0:0 im Hinspiel mit einem 4:3-Heimsieg, den Sabri Sarioglu erst in der Schlussminute fixierte, gegen Girondins Bordeaux in die nächste Runde.