Rapid-Urgestein will Verein "wieder dort hinführen, wo er einmal war". Für Mäzen Trenkwalder ist Aufstieg heuer "kein Muss".
Seit 2004, nachdem er SC Untersiebenbrunn als Trainer zum Herbstmeister der Ersten Liga gemacht hatte, hat Heribert Weber für den Abo-TV-Sender Premiere als Experte Spiele analysiert, jetzt ist er wieder auf der "anderen Seite" im Fußball-Geschäft tätig. Mäzen Richard Trenkwalder engagierte den früheren ÖFB-Teamspieler als Sportdirektor der Admira. Weber erhielt einen Zwei-Jahres-Vertrag und wird seinen Posten mit 1. August in der Südstadt antreten.
Volle Konzentration auf Admira
Der Steirer, der am 28. Juni
seinen 53. Geburtstag feierte, wird von der Jugend bis zur Kampfmannschaft
für den sportlichen Bereich verantwortlich sein. "Und er wird mit großen
Vollmachten ausgestattet und muss zu 99 Prozent für den Club da sein", sagte
Trenkwalder. Seine Tätigkeit für Premiere dürfe Weber nur noch ab und zu
ausüben. Für den Sportdirektor ist die ADEG Erste Liga als Analyst ab sofort
auf alle Fälle tabu.
Talenteschmiede
Weber, der vor seinem neuen Job noch einige Dinge
erledigen muss, spricht von einer "extrem interessanten Aufgabe, eine großen
Herausforderung". Er habe das Gefühl, dass die Admira über den Nachwuchs
wieder dorthin wolle, wo sie schon einmal war. Die Südstädter galten früher
als eine der besten Talenteschmieden im Land, zählten in der obersten Liga
zu einem fixen Bestandteil und qualifizierte sich oft für den Europacup. Mit
Gerhard Rodax, Herbert Oberhofer und Walter Knaller oder Helmut Graf sind
jetzt Ex-Spieler im Trainerstab tätig.
Langfristige Ziele
Weber, der Trenkwalder früher in Fußball-,
aber nicht in Personal-Fragen beraten hat, ist ein Fachmann, der im Fußball
längerfristig denkt und sich den finanziellen Mitteln eines Vereins anpasst.
"Besitzt man keinen Unterbau, dann kann man sich über längere Zeit in der
Spitze auch nicht halten", sagt er und weiß, dass das nicht von Heute auf
Morgen geht. "Natürlich ist der Aufstieg in die tipp3-Bundesliga mein großes
Ziel. Gelingt das, dann wird auch vieles im Nachwuchs leichter." Und dann
kommen gute und erfahrene Spieler, ohne die es nicht geht, in die Südstadt.
Voraussetzungen sind da
Die Grundvoraussetzungen und
Rahmenbedingungen für eine besser Zukunft hat Trenkwalder mit einem
gestanden Betreuer-Team mit Heinz Peischl als Trainer der Mannschaft
geschaffen. Ein Aufstieg in dieser Saison ist für den Personaldienstleister
kein "Muss". Das habe man sich nicht vorgenommen, aber in den nächsten zwei
bis drei Jahren wolle man schon in die Bundesliga. Weber ist der Kapitän,
der das Schiff dorthin steuern soll. 1997 hatte der Ehrenkapitän Rapids den
SV Salzburg zum Meister gemacht.