Sein Leben im Detail

Als Jochen Rindt nach seinem Tod noch Weltmeister wurde ...

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Am 5. September vor 50 Jahren verunglückte Jochen Rindt beim Training zum Grand Prix in Monza tödlich und wurde posthum noch Weltmeister. 

Seinen größten Triumph hat die Motorsportlegende Jochen Rindt nie miterlebt. Am 5. September 1970 mit gerade einmal 28 Jahren kam Jochen Rindt auf der Rennstrecke von Monza mit seiner Lotus 72 im Training vom Großen Preis von Italien ums Leben. Beim Anbremsen der bekannten Parabolica-Kurve brach eine Bremswelle des Lotus, das Auto bog schlagartig ab und raste in die Leitschienen. Der tragische Unfall und der frühe Tod des Rennfahrers erschütterte die Gesellschaft weit über die Motorsportwelt hinaus. Doch zum Zeitpunkt seines Todes war er noch nicht einmal Weltmeister.

>>>zum Nachlesen:  50. Todestag von Formel-1-Legende Jochen Rindt

 

Als Jochen Rindt nach seinem Tod noch Weltmeister wurde ...
© Getty Images
× Als Jochen Rindt nach seinem Tod noch Weltmeister wurde ...

"Bei Lotus kann ich entweder Weltmeister werden oder sterben."

Jochen Rindt verlor auf dem Weg zum Weltmeistertitel sein Leben. Sein Punktevorsprung in der Saison seines Unfalls reichte, um der erste posthum Weltmeister zu werden. Jochen hatte durch seine 5 Siege in der vorangegangenen Saison bereits 45 Punkte gesammelt. Obwohl inklusive Monza noch vier Rennen, in denen bis zu 36 Punkte geholt werden konnten, stattfanden, konnte ihn kein Gegner mehr in der Endwertung einholen.

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Knapp ein Monat nach seinem Tod wurde Jochen Rindt am 4. Oktober 1970 Formel 1 Weltmeister der Saison. Somit ist er der einzige Weltmeister der Formel 1, dem sein Titel erst nach dem Tod zugesprochen wurde. Den Pokal nahm seine Witwe Nina entgegen. 

Österreichische Legende mit deutscher Staatsbürgerschaft

Jochen Rindt wurde am 18. April 1942 als Sohn einer Grazerin und eines Mainzers in Deutschland geboren. Zwei Monate nach seiner Geburt kamen die Eltern bei einem Bombardement der Alliierten auf Hamburg ums Leben und Jochen wuchs bei seinen Großeltern in Graz auf. Der gebürtige Deutsche startete während seiner Motorsport Karriere stets mit österreichischer Rennlizenz und wurde posthum auch als österreichischer Weltmeister gefeiert.

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Die neue Biografie "Ikone mit verborgenen Tiefen" von Erich Glavitza entlarvt Rindt jedoch als eigentlich ersten deutschen Automobilweltmeister. Schon 1964 beim 1000-Kilometer-Rennen am Nürburgring beantwortete er die Frage eines Journalisten, ob er nun Österreicher oder Deutscher wäre, eher ungewiss. Er sehe sich eher als Europäer war seine Antwort. Fans werden wohl nie akzeptieren wollen, dass Jochen Rindt doch nicht der erste österreichische Weltmeister ist. Obwohl Rindt zeitlebens deutscher Staatsbürger war, gilt er nämlich als österreichischer Sportheld. 

Rasanter Aufstieg an die Spitze 

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Bereits zu Lebzeiten war Jochen Rindt eine Ikone. Durch seine Erfolge in der Formel 1 oder beim 24-Stunden-Rennen von Le Mans erhielt er internationale Anerkennung. Beliebt war Jochen außerdem für seine Weltoffenheit und seine draufgängerische Art. Sechs Grand-Prix-Siege und vier Le-Mans Erfolge schmücken die kurze Karriere des Publikumlieblings Jochen Rindt. 1963 war der Rennfahrer noch bei der Formel Junior dabei und schon 1964 schaffte er den Sprung in die Königsklasse als Fahrer von Brabham-BRM. Im Jahr 1964 schaffte er einen aufsehenerregenden Sieg in der Formel 2 und 1965 gewann er das 24-Stunden Rennen in Le- Mans mit einem privaten Ferrari. 1969 wechselte Rindt zu Lotus, mit der ihm 1970 sein posthum Titel gelang. 

Er kam, starb und siegte

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Seine Krönung als Weltmeister durfte Jochen Rindt leider nicht mit erleben, dennoch bleibt er der einzige posthum Weltmeister der Formel 1, ein Rennsport-Ikone und ein österreichischer Sportheld. Am 5. September jährt sich sein tödlicher Unfall zum 50. Mal.

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