Österreicher geht mit neuem Flugzeug in die WM-Saison 2010.
Red Bull Air Race-Pilot Hannes Arch hat für die in Kürze startende neue WM-Saison kräftig aufgerüstet: Seine neue Rennmaschine - die Zivko Edge 540 V3 - bringt nun mehr als 400 PS auf den Propeller, ist damit schneller und gleichzeitig leichter und weniger. "Ich würde meinen: Meine WM-Titelchancen sind sehr hoch - aber ich kann natürlich erst nach dem ersten Rennen in Abu Dhabi Ende März wirklich bestätigen, was ich jetzt glaube", so der Steirer am Montag bei seiner offiziellen Teampräsentation in Obertauern (Salzburg).
Aktueller Vize-Weltmeister
Arch hat gleich im Anschluss an sein
"Rookie-Jahr" 2007 die Red Bull-Air-Race-Serie 2008 gewonnen. Im Vorjahr
musste er sich dem Briten Paul Bonhomme knapp geschlagen geben. Jetzt bläst
er mit neuestem Gerät zum Gegenangriff. "Ich bin der erste Pilot, der die
V3 bekommt. Die Maschine ist dynamischer, wurde dazu am Rumpf verändert",
schilderte Arch. "Durch aerodynamische Verbesserungen kann ich noch engere
Kurven fliegen. Zudem hat der Motor mehr Power, erstmals über 400 PS - das
bringt mehr Endspeed und bessere Beschleunigungswerte." Die Edge 540 V3
erreicht im horizontalen Flug jedenfalls über 400 km/h. Gekostet hat die
neue Rennmaschine laut Arch etwa 400.000 US-Dollar ab Werk - "und
zusätzliche 200.000 Dollar für meine 'Extras'", so Arch.
Genaueres Setup möglich
Mitentscheidend könnte sein, dass
sein neues Fluggerät nun um 30 Kilo unter dem Gewichtslimit liegt. Der Air
Race-Pilot: "Das gibt mir gleich zwei Chancen: Erstens können wir Equipment
zum Datenmonitoring einbauen - da haben wir eine Kooperation mit Cosworth.
Und zweitens kann ich die restlichen Kilos als Zusatzgewicht genau dorthin
geben, wo ich sie brauche - damit ist erstmals ein ganz spezieller Setup der
Maschine je nach Rennkurs möglich."
Abu Dhabi fast ein "Heimrennen"
Hannes Arch blickt also
äußerst zuversichtlich auf den Saisonstart in Abu Dhabi, obwohl er dort
"viel Druck" hat - die "Abu Dhabi Tourism Authority" ist einer der
Investoren des Arch'schen Rennteams, daher sollte der Steirer natürlich beim
Air Race in dem Emirat gleich ordentlich performen. Trotzdem will es der
Rennpilot diesmal weniger stressig als in der Saison 2008 angehen: "Als
Titelverteidiger musst Du vom ersten Rennen weg immer vorne dabei sein, das
geht extrem an die Substanz. Heuer will ich - obwohl ich natürlich 100
Prozent geben werden - meine Strategie langfristiger anlegen und mehr auf
Ruhe und Qualität achten"- wie immer das bei einem Pylonenslalom mit einer
Höchstgeschwindigkeit von über 400 km/h auch gehen soll...
Saisonstart Ende März
Die Air Race-Saison mit 15 Piloten
startet am 26. und 27. März in Abu Dhabi und umfasst bis September acht
Stationen: Nach dem Emirat übersiedelt der Rennflieger-Tross nach
Westaustralien (Perth 17./18.April), danach geht es nach Südamerika (Rio de
Janeiro 8./9. Mai). Es folgen gleich zwei Air Races in Nordamerika: Den
Anfang macht Windsor, die südlichste Stadt Kanadas gleich "gegenüber" von
Detroit (5./6. Juni).
Premiere in New York
Zwei Wochen später schwirren Hannes Arch &
Co. erstmals um den "Big Apple" (New York, 19./20. Juni). Die "Zielgerade"
liegt dann allerdings in Europa: Am 7. und 8. August dröhnen die
Renn-Flieger über dem EuroSpeedway im ostdeutschen Lausitz, am 19. und 20.
August gastiert das Spektakel direkt in Österreichs Nachbarschaft: in der
ungarischen Hauptstadt Budapest. Das Grande Finale gibt es am 4. und 5.
September 2010 allerdings nicht an der Donau, sondern über dem Tejo: in der
portugiesischen Hauptstadt Lissabon.