Christian Klien kam doch noch in der Formel 1 unter. Der Vorarlberger ist Test- und Ersatzfahrer bei BMW-Sauber.
Österreich ist in der am 16. März in Melbourne beginnenden Formel-1-Saison 2008 durch zwei Test- und Ersatzfahrer vertreten. Nach Alexander Wurz, der für ein Engagement bei Honda sein 2007 erklärtes Karriere-Ende rückgängig gemacht hat, erhielt quasi in letzter Minute auch Christian Klien einen Vertrag in der Königsklasse des Motorsports. Der Rennstall BMW Sauber gab am Samstag die Verpflichtung des Vorarlbergers bekannt, der beim Ausfall eines der Stammpiloten Nick Heidfeld (GER) und Robert Kubica (POL) auch zu einem Renneinsatz kommen wird.
Este testet auch
Klien wird die Aufgaben des Testfahrers - diese Funktion hatte er 2007 bereits für Honda ausgeübt - gemeinsam mit dem Esten Marko Asmer erfüllen. "Ich freue mich sehr, dass ich 2008 zu diesem Team und auch weiterhin zur Formel 1 gehören werde", meinte Klien, der von BMW kurzfristig kontaktiert worden war. "Ich habe natürlich sehr gerne angenommen, das ist eine sehr gute Möglichkeit für mich in einem Top-Team, das ganz vorne mitfährt."
Viele F1-Stationen
Der Hohenemser mit Wohnsitz in der Schweiz (Diepoldsau) hatte 2004 mit dem Team Jaguar Racing in der Formel 1 debütiert und war 2005 und 2006 Rennpilot bei dessen Nachfolge-Rennstall Red Bull Racing, für den er 2005 mit Rang fünf in China sein bisher bestes Resultat erreichte.
Erfahrener Mann gesucht
"Wir wollten einen dritten Fahrer mit Formel-1-Rennerfahrung und gleichzeitig einen Nachwuchsmann, der bei uns Formel-1-Reife erlangen soll", erklärte BMW-Motorsport-Direktor Mario Theissen zur Rollenverteilung der Nummer drei und vier in seinem Team. "In Christian haben wir einen Fahrer verpflichtet, der die Abläufe eines Grand-Prix-Wochenendes kennt und sofort einspringen kann, falls einer unserer Stammfahrer passen muss." Asmer hatte im Vorjahr die britische Formel-3-Meisterschaft gewonnen und debütiert nun in einem Formel-1-Rennstall.
Erste Tests
Klien, der am 7. Februar seinen 25. Geburtstag feiert, wird schon in die nächsten Tests des Konstrukteurs-WM-Zweiten eingebunden. "Ich versuche, meine Erfahrung einfließen zu lassen und hoffe, dass das Team vorne dabei sein wird", sagte Klien in einem ORF-TV-Interview und ist auch bereit, beim Ausfall eines Stammfahrers selbst Rennen zu bestreiten. "Das Team wollte einen Fahrer, der auch Punkte einfahren kann."
Bundesheer muss warten
Klien, der zuletzt für Mercedes ein Fahrzeug des Deutschen Tourenwagen Masters (DTM) testete, hat mit dem neuen Vertrag auch einen triftigen Grund, seine Ableistung des Präsenzdienstes weiter aufzuschieben. Er hatte vor wenigen Wochen einen Einberufungsbefehl zum Bundesheer erhalten.
Der Vorarlberger war nach seiner Kart-Laufbahn 1999 in den Formelsport gewechselt - zu BMW. "Dort habe ich das Einmaleins des Formelsports gelernt. Insofern ist der Einstieg beim BMW Sauber F1 Team eine Art Heimkehr für mich."