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Kampf verloren

Ex-Formel-1-Pilot Wilson nach Unfall tot

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Der 37-jährige Brite erlag seinen schweren Kopfverletzungen.

Wenige Wochen nach Jules Bianchi trauert die Motorsport-Welt um einen weiteren früheren Formel-1-Piloten. Der Brite Justin Wilson starb am Montag an den schweren Kopfverletzungen, die er sich am Tag davor bei einem Rennen der amerikanischen IndyCar-Serie zugezogen hatte. Der 37-Jährige war in Long Pond (Pennsylvania) von Trümmerteilen getroffen worden.

"Er war ein Champion"
Der Rennfahrer hatte bereits vor seinem Tod klargemacht, dass er seine Organe spenden würde, um anderen Menschen zu helfen. Das bestätigte sein jüngerer Bruder Stefan im Kurznachrichtendienst Twitter. "Er hat nie aufgehört, anderen etwas zu geben und sich um andere zu kümmern. Sogar jetzt nicht", schrieb der 25-Jährige, selbst Autorennfahrer.

Sein Bruder sei sein bester Freund, sein Idol und Mentor gewesen. "Er war ein Champion", erklärte Stefan Wilson. "Der einzige Trost, den ich verspüre, ist, dass er ein Leben gelebt hat, das er liebte."

Nächstes tragisches Unglück
Wilson absolvierte 2003 für Jaguar und Minardi eine Saison in der Formel 1. Danach wechselte er über das nordamerikanische Champ Car ins IndyCar. Wilson hinterlässt eine Frau und zwei Kinder. "Justin war ein liebender Vater und hingebungsvoller Ehemann ebenso wie ein stark wetteifernder Rennfahrer, der bei seinen Kollegen Respekt genoss", hieß es in einer Stellungnahme seiner Familie.

Dieser Respekt wurde am Tag seines Ablebens noch einmal so richtig offensichtig. "Justin Wilson war ein großartiger Mensch und Rennfahrer", schrieb der frühere Formel-1-Weltmeister Jenson Button auf Twitter. "Die Motorsport-Welt ist schon wieder zum Stillstand gekommen." Erst vor sechs Wochen war der Franzose Bianchi an den Folgen eines im Oktober 2014 im Formel-1-Grand-Prix von Japan erlittenen Unfalles gestorben.

Kommt jetzt geschlossenes Cockpit?
Wie Bianchi erlag auch Wilson schweren Kopfverletzungen. Der Brite wurde in der 179. von insgesamt 200 Runden von Trümmerteilen des vor ihm fahrenden Wagens von Sage Karam am Kopf getroffen. Der US-Amerikaner war mit hoher Geschwindigkeit in die Streckenmauer des Pocono Raceway gekracht, dabei löste sich das Teil. Auf dem Vier-Kilometer-Kurs in Pennsylvania erreichen die Boliden Geschwindigkeiten von mehr als 320 km/h.

"Das ist ein monumental trauriger Tag für IndyCar und die gesamte Motorsport-Familie", sagte Mark Miles, Geschäftsführer des IndyCar-Besitzers Hulman & Co. Nach dem tödlichen Unfall wurden erneut höhere Sicherheitsstandards in der Serie gefordert. Auch der Wunsch nach einer geschlossenen Kuppel über dem Fahrer erhielt neue Nahrung.

"Diese Autos mit offenem Cockpit sind von Natur aus gefährlich", sagte etwa Wilsons US-Teamkollege Ryan Hunter-Reay von Andretti Autosport. "Der Kopf ist exponiert." Das wäre 2009 beinahe bereits dem Formel-1-Piloten Felipe Massa zum Verhängnis geworden. Der Brasilianer wurde im GP von Ungarn von einer vom Auto seines Landsmannes Rubens Barrichello weggebrochenen Feder am Kopf getroffen, lag einige Tage im Koma, erholte sich aber vollständig.

Wilson hatte weniger Glück. Der Brite ist der erste Pilot seit seinem Landsmann Dan Wheldon, der in einer großen US-Rennserie ums Leben gekommen ist. Wheldon war im Oktober 2011 nach einer Massenkarambolage in Las Vegas gestorben. Schon danach hatte eine Sicherheitsdebatte eingesetzt. Der Vorschlag, IndyCar-Rennen zumindest aus Hochgeschwindigkeitsovalen mit Steilkurven zu verbannen, ist bisher aber nicht umgesetzt worden.
 

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