Red-Bull-Affäre

Jetzt wehrt sich Horner: "Es reicht!"

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Der unter Beschuss geratene Red-Bull-Teamchef Christian Horner musste am ersten Trainings-Tag für den GP von Saudi-Arabien (Samstag, 18 Uhr, ORF1) zur offiziellen Pressekonferenz antanzen (gemeinsam mit drei anderen Teambossen). Dabei drehte sich - nona - alles um Horner.

Obwohl Horner eigentlich nichts zur pikanten Affäre sagen will (eine inzwischen beurlaubte Mitarbeiterin soll ihm unangemessenes Verhalten vorgeworfen haben), kamen dann doch interessante Antworten zustande.

Horner über ...

... die aktuelle Situation: "Ich glaube, es ist ein kompliziertes Problem. Weil jede Firma mit so einer Sache gleich umgehen würde. Vor allem so bedeutende Prozesse laufen in jeder Firma gleich ab. Dieser Prozess bleibt vertraulich bei den Beteiligten und innerhalb der Firma. Es geht auch um Freiheit. Die beteiligten Personen müssen geschützt werden und sich an die Vorgaben der Firma halten. Selbst wenn ich darüber reden wollen würde - aufgrund der Verschwiegenheitspflicht kann ich nicht. Der einzige Grund, warum die Sache soviel Beachtung bekommt, sind die Leaks, durch die die Dinge in die Medien gelangt sind. 

"Jetzt wollen andere daraus einen Vorteil ziehen"

... das Haifischbecken Formel 1: "Es ist keine leichte Situation - vor allem für meine Familie, weil sich alles nur in eine Richtung fokussiert. Und was dann passiert ist, dass andere einen Vorteil daraus ziehen wollen. Die Formel 1 ist ein wettkampforientiertes Geschäft. Und da gibt es einige, die davon profitieren wollen. Das ist nicht die schönste Seite unseres Geschäfts. Natürlich gibt es immer Lehren - eine daraus ist, dass alles in der Firma bleibt. Es hat nichts mit der FIA oder der F1 zu tun. Es ist eine Sache der Firma."

... die Rolle seiner Familie: "Schaut, es ist eine schwierige Zeit. Ich bin verheiratet und habe drei Kinder. Und so was beeinflusst alle. Glücklicherweise habe ich eine großartige Familie und eine Frau, die mich unterstützt. Wobei ich der einzige bin, der in der Öffentlichkeit genannt wird. Natürlich ist es sehr herausfordernd, weil Kinder, Familien, Eltern usw. involviert sind. Das ist absolut nicht schön."

"Eine schwierige Zeit für meine Familie"

... die interne Untersuchung: "Die Wahrheit ist, dass die Anschuldigungen professionell gehandhabt wurden - nicht von Red Bull Racing, sondern von der Red Bull GmbH, den Besitzern. Es war eine schnelle und genaue Untersuchung. Der unabhängige Anwalt hat alle Fakten geprüft, alle Leute die involviert wurden angehört und er (der Anwalt, d. Red.) ist zum Entschluss gekommen, die Beschwerde abzulehnen."

... seine Zukunft: "Was mich und Red Bull betrifft, schauen wir jetzt weiter nach vorne. Meine Frau ist eine enorme Unterstützung, genauso wie meine Familie. Aber diese Belastungen für meine Familie reichen jetzt einfach. Wir müssen weiter schauen und unseren Job machen. Mir tun die drei Herren (die neben ihm sitzenden Teamchefs von Alpine, Aston Martin und Williams, d. Red.) leid, die nicht über ihre Autos reden können. Es ist Zeit, uns auf das zu konzentrieren, für das wir hier sind: Formel-1-Rennen zu fahren."

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