Bei Mercedes rauchen nach dem Saudi-Arabien-Wochenende die Köpfe.
Was ist mit Mercedes los? Lewis Hamilton wurde im Qualifying nur 16., startete nach dem Schumi-Crash beim GP von Saudi-Arabien von Platz 15. Schuld war ein falsches Set-up. "Es war ein Albtraum", so Hamilton. "Jetzt kommt der Punkt, wo wir uns wirklich zusammenreißen müssen. Es ist Zeit aufzuwachen", wütete Motorsportchef Toto Wolff.
Beim Rennen konnte sich Hamilton nur auf den zehnten Platz vorarbeiten. Teamkollege George Russell wurde Fünfter. An den alleinigen Rekord, den achten WM-Titel, ist für Hamilton derzeit nicht zu denken.
Wolff fühlt sich in die Zeit zurückversetzt, als Mercedes im Aufbau war, nachdem Lewis Hamilton Anfang 2013 zu den Silbernen gestoßen war. Wolff meint: "Ich habe den Wettbewerb schon immer geliebt. Wir hatten einen tollen Lauf, acht Jahre lang. Nun fühlt sich alles an wie damals, als wir wussten – wir haben gegen Red Bull Racing und Ferrari zu wenig Speed."
"Aber was unsere derzeitige Leistungsfähigkeit angeht, die ist total inakzeptabel. Wir waren in Bahrain dritte Kraft, jetzt sind wir noch nicht einmal das. Es ist keine Option, auf solchen Plätzen zu bleiben" so Wolff.
"Aufgegeben wird nur ein Brief!"
Toto Wolff weiter: "Auf eine Art und Weise ist es gerade ein bisschen ein Luxus den wir haben, gerade im Niemandsland herumzufahren. Die vorne sind zu weit weg, auf die hinten haben wir zumindest im Rennen noch einen deutlichen Vorsprung". Denn dadurch kann Mercedes ein bisschen experimentieren, ohne Angst haben zu müssen, direkt Positionen zu verlieren. "Aufgeben" will er die Saison 2022 nämlich noch nicht. Er weiß jedoch: "Der Rückstand ist zu groß, um in den nächsten Rennen einfach dabei zu sein und Melbourne wird kein Zuckerschlecken. Das muss man einfach realistisch so sagen. Aber es sind 23 Rennen, davon sind zwei gefahren."
"Die Saison ist also noch unglaublich lang und wir dürfen nicht in die Falle tappen, dass wir aufgrund der jetzigen Performance einschätzen, wie wir in der Mitte der Saison oder Ende der Saison ausschauen werden", so der Österreicher. Leicht wird es sicher nicht, die Lücke zu schließen. Wolff stellt trotzdem klar: "Aufgegeben wird nur ein Brief!"