Hamilton Zehnter

Verstappen bezwang Leclerc in Jeddah erst im Finish

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Nach dem Doppel-Aus zum Auftakt in Bahrain haben Red Bull Racing und Max Verstappen zurückgeschlagen.  

Nach dem Doppel-Aus zum Auftakt in Bahrain haben Red Bull Racing und Max Verstappen zurückgeschlagen. Der Niederländer gewann am Sonntag in Saudi-Arabien das zweite Saisonrennen vor dem Ferrari-Duo Charles Leclerc und Carlos Sainz. Sergio Perez im zweiten Red Bull, der von der Pole Position gestartet war, war am Sonntag Vierter. Die WM-Führung behielt der Monegasse Leclerc. Fünfter wurde George Russell im Mercedes, dessen Teamkollege Lewis Hamilton war Zehnter.

Umkämpftes Rennen

Bis zur letzten Runde hielten Verstappen und Leclerc in Jeddah die Spannung hoch, im Finish gab es gleich einige Überholmanöver und umgehende Konter. "Wir haben vorne hart gekämpft. Es war sehr schwierig. Ich bin wirklich glücklich, dass wir die Saison jetzt mit einem Kickstart begonnen haben", sagte Verstappen, der seinen 21. Karriere-Sieg feiern durfte. "Ich bin ein bisschen enttäuscht, ich wollte heute gewinnen", meinte dagegen Leclerc, der in der Vorwoche in Bahrain gewonnen hatte. "Es ist hartes Rennfahren, aber es ist fair. Jedes Rennen sollte so sein wie dieses."

Red-Bull-Konsulent Helmut Marko meinte, man habe gewusst, "dass wir im Rennen stark sein werden. Wir haben extra einen kleineren Heckflügel genommen, damit wir auf den Geraden schneller sind." Mitentscheidend sei auch gewesen, dass der Reifenverschleiß "bei Weitem nicht so stark wie angenommen" gewesen sei, erklärte der Steirer im ServusTV-Interview. Am Ende habe sich die Klasse des Weltmeisters durchgesetzt. "Das ist halt Max. Wir wissen schon, er ist teuer - aber er ist es wert." Dem Konkurrenzteam Ferrari zollte er Respekt: "Wir haben einen ebenbürtigen Gegner."

Verstappen holte sich beim Start Platz drei von Sainz, danach gab es lange Zeit keine Positionswechsel an der Spitze. Im Mittelfeld ging es aber zur Sache: Fernando Alonso und sein Alpine-Teamkollege Esteban Ocon lieferten sich - sehr zum Ärger ihrer Vorgesetzten an der Box - ein knallhartes Stallduell, Valtteri Bottas im Alfa Romeo und Kevin Magnussen im Haas mischten im Kampf mit. Der vom 15. Platz gestartete Hamilton tat sich schwer, mit seinem Mercedes das Tempo seiner Vorderleute mitzugehen.

Pole-Mann Perez wechselte zu Beginn der 16. Runde als Erster aus dem Führungsquartett die Reifen, just zu dem Zeitpunkt verunfallte Williams-Pilot Nicholas Latifi. Es folgte ein Einsatz für das Safety Car, was fast alle für ihren ersten Boxenstopp nutzten. Nicht so Hamilton und Vettel-Vertreter Nico Hülkenberg im Aston Martin, die zum Start schon die Hart-Mischung drauf hatten. Sainz wurde bei der Ausfahrt aus der Boxengasse von Perez regelwidrig überholt, beim Restart des Rennens gab der Mexikaner Platz drei aber fair zurück an den Spanier.

Hamilton arbeitete sich zwischenzeitlich auf Platz sechs vor, ganz vorne hieß der Zweikampf jetzt wieder Leclerc gegen Verstappen. Entscheidend nahe kam der Niederländer dem Ferrari-Hoffnungsträger vorerst aber nicht. Nach den Ausfällen von Alonso und Daniel Ricciardo wurde in der Schlussphase noch einmal das virtuelle Safety Car aktiviert. Danach überholte Verstappen mit DRS-Unterstützung Leclerc, der sich aber sofort wieder an die Spitze setzte. Bis zur Zielflagge ging das Gefecht weiter. Vier Runden vor Schluss übernahm Verstappen die Führung und gab sie nicht mehr ab.

Das Auto von AlphaTauri-Pilot Yuki Tsunoda blieb schon auf der Installationsrunde wegen eines Problems mit dem Öldruck seines Antriebs stehen. Mick Schumacher war vom Haas-Team nach seinen Qualifying-Unfall als Vorsichtsmaßnahme schon am Samstag aus dem Verkehr gezogen worden. Nur 18 Piloten starteten also das Rennen, vier weitere blieben dann auf der Strecke. Der Franzose Ocon wurde Sechster, Lando Norris (GBR) im McLaren, Pierre Gasly (FRA) im AlphaTauri und Magnussen (DEN) folgten auf den Plätzen sieben bis neun.

WM-Wertung

In der WM-Wertung führt Leclerc mit nunmehr 45 Punkten vor Sainz (33) und Verstappen (25). Dahinter folgen die beiden britischen Mercedes-Vertreter Russell (22) und Hamilton (16). Der dritte WM-Lauf des Jahres findet in zwei Wochen in Melbourne an der australischen Südostküste statt. In den wird Williams-Pilot Alexander Albon mit einem Handicap starten. Die Stewards gaben dem für Thailand startenden Engländer die Schuld an einer Kollision mit Lance Stroll kurz vor Rennende. Albon, der danach mit einem Reifenschaden ausschied, wird in der Startaufstellung in Melbourne um drei Positionen zurückversetzt.
 

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