Mercedes-Pilot startet vor Bottas und Vettel.
Lewis Hamilton hat sich die 75. Pole Position in seiner Formel-1-Laufbahn gesichert. Der Brite bestätigte im Qualifying für den Großen Preis von Frankreich in Le Castellet am Samstag, was sich schon am Freitag abgezeichnet hatte: Die umgebaute Strecke nahe Marseille liegt dem Mercedes. Auf den weiteren Plätzen landeten sein Teamkollege Valtteri Bottas und WM-Leader Sebastian Vettel im Ferrari.
"Es fühlt sich toll an"
"Das war nicht schlecht", meinte Hamilton in seiner ersten Stellungnahme außerhalb des silbernen Dienstwagens. "Es fühlt sich toll an, wieder zurück in Frankreich zu sein. Es ist ein schöner Platz hier." Der 33-Jährige hatte am Freitag die beiden Trainingseinheiten auf dem Circuit Paul Ricard dominiert. Der Grand Prix am Sonntag (16:10 Uhr/live ORF eins und RTL) ist der erste in Frankreich seit zehn Jahren, zuletzt wurde 2008 in Magny Cours gefahren.
Max Verstappen war im Qualifying wieder einmal der schnellere der beiden Red-Bull-Piloten. Der Niederländer lag als Vierter einen Platz vor seinem Teamkollegen Daniel Ricciardo aus Australien.
Die Überraschung des Tages lieferte Sauber-Jungspund Charles Leclerc. Der 20-jährige Monegasse aus dem Ferrari-Nachwuchsprogramm war mit seinem unterlegenen Auto erstmals im Finale der Top Ten und stellte es auf den achten Startplatz. Enttäuschend begann das Wochenende hingegen für Le-Mans-Sieger Fernando Alonso, der nicht über Platz 16 hinaus kam.
"Hoffe, wir können Großartiges schaffen"
Mercedes rückte in Le Castellet mit der ersten Ausbaustufe des Motors an, die schon für das Kanada-Rennen vor zwei Wochen vorgesehen gewesen war, aber angeblich nicht die gewünschte Haltbarkeit versprach. Im Vergleich zur geplanten Montreal-Variante sei der Motor noch einmal verbessert worden, hieß es von dem Team. "Ich hoffe, wir können damit etwas Großartiges schaffen", meinte Hamilton. Der WM-Titelverteidiger liegt vor dem achten Rennen des Jahres in der Gesamtwertung nur einen Punkt hinter Vettel.
"Das Rennen ist neu. Ich will der Erste sein, der hier gewinnt", hatte Hamilton schon vor der Qualifikation gesagt. Das bisher letzte Gastspiel in Le Castellet liegt schon fast 28 Jahre zurück. Der seither mehrfach modernisierte Kurs diente zuletzt vor allem als Teststrecke.
"Es wird unglaublich knapp"
"Wir waren noch nicht standfest genug, aber jetzt ist der Motor da", erklärte Mercedes-Aufsichtsratschef Niki Lauda im ORF-Interview. Der Wiener kündigte an: "Es wird unglaublich knapp werden, das war schon bei den letzten Rennen so. Da geht es um Hundertstel oder Zehntel." Vettel ortet Probleme bei der Balance seines Wagens auf der Strecke, für die noch keine Erfahrungswerte vorliegen. "Aber ich bin zufrieden. Für das Rennen sollten wir gerüstet sein", fügte der Deutsche hinzu.
Toro-Rosso-Hoffnungsträger Pierre Gasly, einer von drei Franzosen im Fahrerfeld, musste sich mit Rang 14 begnügen. Der zweite Toro-Rosso-Pilot Brendon Hartley scheiterte schon in Q1, unabhängig davon muss der Neuseeländer nach dem Wechsel von mehreren Motorteilen am Sonntag vom Ende des Feldes starten. Theoretisch fasste Hartley ein Minus von 35 Startplätzen aus, das Reglement wurde in dieser Saison aber vereinfacht, so dass jeder Fahrer mit einer Strafe ab 15 Startplätzen automatisch ans Ende der Startaufstellung rückt.