Erfolgstag für die Silberpfeile: Hamilton hängt Vettel in Fahrer-WM ab.
Fast erwartungsgemäß hat Lewis Hamilton den USA-Grand-Prix der Formel 1 in Austin gewonnen. Der Mercedes-Pilot feierte seinen insgesamt fünften Sieg in Texas und kam dem vierten WM-Titel damit ein großes Stück näher. In der Gesamtwertung hat der Brite nun drei Rennen vor Schluss 66 Punkte Vorsprung auf den Deutschen Sebastian Vettel, der am Sonntag im Ferrari Zweiter wurde.
Der fünfte Platz von Valtteri Bottas hinter dem drittplatzierten Kimi Räikkönen im zweiten Ferrari und Max Verstappen im Red Bull sicherte für Mercedes den vierten Erfolg in der Konstrukteurs-WM in Folge ab. Ferrari hätte in Austin mit beiden Autos 17 Punkte mehr holen müssen als das Werksteam des Daimler-Konzerns, um im Saisonfinish noch eine Chance zu haben. Drei Rennen stehen heuer noch auf dem Programm: Mexiko, Brasilien und das Finale in Abu Dhabi.
Schon in einer Woche in Mexiko-Stadt kann Hamilton auch in der Einzelwertung alles klar machen. Maximal 75 Punkte kann Vettel noch holen - um seinen Rückstand noch aufzuholen, müsste aber ein kleines Wunder geschehen. Die einfache Rechnung: Hat Hamilton nach dem Mexiko-Grand-Prix mindestens 50 Punkte Vorsprung, ist ihm der Titel nicht mehr zu nehmen. Das würde er unabhängig vom Abschneiden Vettels bereits mit einem fünften Platz geschafft haben.
Vettel: "Waren im Niemandsland"
"Ich liebe diese Strecke. Ich glaube, das ist jetzt meine Lieblingsstrecke", meinte Hamilton bei der Siegerehrung, die von Sprint-Weltrekordler Usain Bolt moderiert wurde. Die Siegertrophäe nahm Hamilton aus den Händen von Ex-US-Präsident Bill Clinton entgegen. "Wir haben nicht seine Pace gehen können. Dann waren wir im Niemandsland", sagte Vettel in Richtung von Hamilton. "Insgesamt war es nicht das Resultat, dass wir gewollt haben."
Beim Start zog Vettel auf der Innenseite vor der ersten Kurve an Hamilton vorbei, wurde aber in der sechsten Runde von seinem WM-Rivalen geschnupft. Hamilton diktierte in der Folge das Tempo, wenngleich Vettel den Rückstand zwischenzeitlich verkürzte.
Nach dem Boxenstopp in der 19. Runde war Vettel zwar knapp dran, schaffte es aber nicht vorbei. Nach seinem zweiten Stopp fiel der Deutsche auf Platz vier zurück, Hamilton fuhr mit einer Ein-Stopp-Strategie ins Ziel.
Verstappen nachträglich bestraft
Aufregend wurde es noch in der Schlussphase: Fünf Runden vor dem Ende zog Vettel mit einem Überholmanöver am Dritten Bottas vorbei, wenig später ließ ihn sein Teamkollege Räikkönen passieren. Der schwächelnde Räikkönen wurde in der letzten Runde noch vom heranrauschenden Verstappen überholt, der Niederländer bekam aber unmittelbar nach dem Rennen eine Fünf-Sekunden-Strafe wegen Verlassens der Streckenbegrenzung auferlegt und fiel auf Platz vier zurück.
Aus Red-Bull-Sicht endete das 17. Rennen der Saison daher enttäuschend. "Ich glaube, das ist eine fürchterliche Entscheidung der Stewards. Die Autos waren das ganze Wochenende neben der Strecke", echauffierte sich Teamchef Christian Horner. "Ich glaube, sie haben die Fans bestohlen."
Zudem fiel mit Daniel Ricciardo der zweite "Bullen"-Pilot aus. Der Australier hatte sich zu Beginn einen Schlagabtausch mit Bottas geliefert, musste aber später wegen eines Motorschadens aufgeben.