Christian Klien kehrt in die Formel 1 zurück. Der 27-jährige Vorarlberger ist ab sofort Test- und Ersatzfahrer beim neuen Team Hispania Racing (HRT). Klien wird bereits am Freitagvormittag im ersten freien Training für den Grand Prix von Spanien in Barcelona zu Testzwecken erstmals im Cockpit sitzen. Entsprechende Informationen der Austria Presse Agentur bestätigte der Rennstall am Mittwoch.
Klien ist damit der erste Österreicher seit Alexander Wurz im Oktober 2007 in China, der als Fahrer offiziell an einem Rennwochenende teilnimmt. Langfristig könnte der Hohenemser mit seiner Routine sogar zum Stammpiloten von HRT aufsteigen, das ist jedoch Zukunftsmusik. "Wir machen jetzt schön einen Schritt nach dem anderen", betonte Klien. "Mir ist klar, dass es nur ein kleiner Schritt ist, als dritter Fahrer am Ende des Feldes dabei zu sein, aber ein Schritt in die richtige Richtung."
HRT-Teamchef Colin Kolles hält große Stücke auf den Österreicher, der ihn einst schon bei Testfahrten für Spyker bzw. Force India überzeugt hatte. "Ich habe ihn immer im Auge gehabt. Ich denke, er hat großes Potenzial", erklärte der Deutsche, der das Engagement mit Kliens neuem Manager Roman Rummenigge ausverhandelt hatte. Neben Klien bekleidet auch der Japaner Sakon Yamamoto die Rolle des Testpiloten bei Hispania, Stammfahrer sind die Formel-1-Debütanten Bruno Senna (BRA) und Karun Chandhok (IND).
Das Szenario bei einer Verhinderung eines der beiden HRT-Piloten ist unklar. "Ich werde ihnen beim Abendessen aber sicher nichts ins Essen rühren", scherzte Klien. Vorerst darf davon ausgegangen werden, dass der Österreicher auch eine Woche nach dem Heimrennen seines spanischen Teams beim Klassiker in Monaco zu einem Einsatz im freien Training kommt. "Mein Ziel war es immer, wieder in der Formel 1 Fuß zu fassen", erinnerte der Vorarlberger.
Seinen bisher letzten von 47 Grand Prix hatte Klien 2006 für Red Bull bestritten. Seither war er Testfahrer in großen Werksteams gewesen, ein Jahr bei Honda und zuletzt zwei Jahre bei BMW-Sauber - wertvolle Erfahrung, die ihm seinen neuen Job gebracht haben dürfte. "Ich bin geholt worden, um als erfahrener GP-Pilot das Team und vor allem das Auto nach vorne zu bringen", erklärte Klien. Bisher war kein HRT mit weniger als zwei Runden Rückstand ins Ziel gekommen, geschweige denn in die Nähe der WM-Punkte.