Ungarn-GP

So erklärt Mercedes das Stallorder-Chaos

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Bottas musste Hamilton ziehen lassen - aber nur bis zur letzten Kurve.

Ein Punkt trennte Sebastian Vettel von Lewis Hamilton. 23 Zähler lagen zwischen dem Ferrari-Superstar und Valtteri Bottas vor dem Ungarn-GP. Dennoch war nur selten von einem echten Dreikampf die Rede. Vielmehr spitzte sich in der Formel 1 alles auf das Giganten-Duell Vettel vs. Hamilton zu.

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Beim Ungarn-GP schienen die "Silberpfeile" selbst den Grund zu liefern: In Runde 46 musste Bottas, Dritter hinter den beiden Ferraris von Vettel und Raikkönen, den hinter ihm liegenden Teamkollegen vorbeilassen. Eine klare Stallorder! Im Netz gingen die Wogen hoch.

Bottas galt seit seiner Verpflichtung als Nachfolger von Weltmeister Nico Rosberg als Nummer zwei. Mit Erfolgen in Sotschi und Spielberg zeigte er auf, arbeitete sich in der Gesamtwertung heran. Und auch Teamchef Toto Wolff betonte zuletzt: "Solange beide eine Chance auf den Titel haben, werden wir nicht eingreifen." Auf dem Hungaroring kam es anders.

"Das war ein sportlicher Move"

Hamilton hatte zuvor an die Box gefunkt, er sei schneller und könne die Ferraris unter Druck setzen. Er durfte es versuchen - unter einer Bedingung: Klappt es nicht mit dem Überholmanöver, müsse er Bottas wieder ziehen lassen. Als sich Hamilton aber rund fünf Sekunden auf seinen Verfolger herausfuhr, glaubten nur mehr wenige an diesen Positionstausch. In der letzten Kurve des Rennens kam es trotzdem dazu.

"Wir haben immer gesagt, beide können frei fahren. Es gibt keine Teamorder. Und so ist es. Das lief alles korrekt", so Aufsrichtsrat Niki Lauda. Toto Wolff betonte: "Das war ein sportlicher Move, der auf ersten Blick vielleicht naiv ist. Nur wir stehen dazu. Lewis wusste das. Wir sind das erste Team, das es so gemacht hat. Auch wenn wir die WM wegen dieser drei Punkte verlieren."

Leader Vettel geht mit einem 14-Zähler-Polster auf Hamilton in die Sommerpause, 33 sind es auf Bottas. Ende August wartet in Spa-Francorchamps das nächste Kapitel im Dreikampf.

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