Japanisches Werksteam will 2009 endlich in die Erfolgsspur einbiegen und den lang ersehnten ersten Sieg einfahren.
Nach Ferrari hat auch der japanische Rennstall Toyota seinen neuen Formel-1-Boliden ausschließlich im Internet vorgestellt. Um 12.00 Uhr präsentierte das Team am Donnerstag den TF109 für die kommende Saison völlig unspektakulär auf seiner Homepage. "Unser Ziel ist es, in diesem Jahr den ersten Sieg für Toyota einzufahren", sagte Teamchef Tadashi Yamashina unmissverständlich. Gleichzeitig verlängerte Toyota den Vertrag mit Hauptsponsor Panasonic vorzeitig um weitere drei Jahre bis Ende 2012.
Heckflügel sticht heraus
An seinem neuen, traditionell
wieder in weiß-rot gehaltenen Wagen fallen wie schon beim neuen Ferrari der
breite Front- sowie der hohe und schmale Heckflügel auf. Diese sind durch
die neuen Regeln vorgeschrieben. Sein Streckendebüt wird das neue Auto des
Deutschen Timo Glock und des Italieners Jarno Trulli am kommenden Montag auf
der neuen Algarve-Strecke im Süden Portugals geben.
"Ich kenne das große Potenzial unseres Teams und daher bin ich zuversichtlich, dass wir stark sein werden mit den neuen Regeln", sagte der 26-jährige Glock, der in der vergangenen Saison in Budapest als Zweiter für das beste Saisonergebnis von Toyota gesorgt hatte.
Japanische Einzelkämpfer
Der einzige japanischen
Formel-1-Rennstall in der Motorsport-Königsklasse nach dem Rückzug von Honda
und Super Aguri peilt im achten Jahr seines Bestehens den wohl
existenzfördernden ersten Sieg an. Man werde seine Anstrengungen
"verdoppeln", versicherte Yamashina. "Toyotas Ansage ist eindeutig. Wir
machen mit der Formel 1 weiter. Aber es liegt in unserer Verantwortung,
endlich den ersten Sieg zu holen", hatte Pilot Trulli unlängst in der
"Gazzetta dello Sport" erklärt.
"Müssen gewinnen"
Auch Toyotas Motorsportpräsident
John Howett stellte in Anbetracht der schwierigen Wirtschaftslage klar, dass
ein Erfolg die Zukunft des Rennstalls nicht unwesentlich beeinflussen
könnte. "Ich denke, jeder ist unter Druck, alle Sponsoren und jeder, der in
der Formel 1 im Wettbewerb steht", meinte Howett. "Wir müssen gewinnen, ich
denke, das ist klar. Diese Organisation existiert nur, um zu siegen und wir
müssen erkennen, dass wir einige außergewöhnliche Performances in diesem
Jahr abliefern sollten."
Riesenbudget bleibt (vorerst)
Noch stattet Toyota seine
Mannschaft mit einem Riesenbudget - das im Vorjahr bei rund 370 Millionen
Euro lag - aus. Der Vorstand erwartet sich nun auch Ergebnisse. Einen Abgang
gab es hingegen schon vor dem Saisonstart: Motorsportdirektor Luca Marmorini
trat auf eigenen Wunsch zurück, der Italiener wird vom Japaner Kazuo
Takeuchi ersetzt. Marmorini, der seit dem F1-Einstieg für Toyota tätig war,
hatte am neuen Auto noch maßgeblich mitgearbeitet.