Präsentation

McLaren stellt neues Weltmeister-Auto vor

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Weltmeister Lewis Hamilton ist von seinem neuen "Dienstfahrzeug" begeistert und fühlt sich "gereift".

Seinen brandneuen Silberpfeil mit der Startnummer 1 nahm Lewis Hamilton stolz in Empfang, auf das übliche Säbelrasseln aber verzichtete der Formel-1-Weltmeister. "Ich weiß, dass ich eine große Verantwortung trage und dass ich ein gutes Beispiel geben muss", sagte der Brite, der seinen Dienstwagen MP4-24 für die neue Saison am Freitag in der McLaren-Schmiede im englischen Woking enthüllte. Von McLaren-Mercedes-Teamchef Ron Dennis erhielten Hamilton und sein Fahrer-Kollege Heikki Kovalainen allerdings eine klare Vorgabe: "Unser Ziel sind beide Titel, bei den Fahrern und bei den Konstrukteuren."

Dann sorgte Ron Dennisaber noch für eine faustdicke Überraschung. Er kündigte an sich am 1. März, rund vier Wochen vor Beginn der neuen Saison, zurückzuziehen. Er wird dem bisherigen McLaren-Geschäftsführer Martin Whtimarsh Platz machen. Dennis war seit 1981 Mitbesitzer und Teamchef von McLaren.

Bereit für Titelverteidigung
Hamilton sieht sich bereit für die neue Herausforderung in der Ende März beginnenden Saison. Im Herzschlagfinale des Vorjahres hatte er sich erst in der letzten Kurve die WM-Krone gesichert. "Ich fühle mich durch diese Erfahrung gereift", meinte der 24-Jährige, der in der abgelaufenen Saison durch einige überharte Manöver in die Kritik geraten war. Er hoffe, erneut um den Titel kämpfen zu können. "Wenn nötig bis zum letzten Rennen, aber eine frühere Entscheidung wäre mir lieber", sagte der Champion. "Lewis ist wahrscheinlich unser größter Rivale", hat sich Vize-Weltmeister Felipe Massa von Ferrari schon auf eine Neuauflage des Duells eingestellt.

Spannung
Die große Unbekannte ist für Hamilton und sein Team derzeit noch der neue Bolide. "Bei so vielen Änderungen wird das eine ganz neue Erfahrung", befand der Titelverteidiger. Die neuen Regeln und die Einführung des Energierückgewinnungssystems KERS könnten das Feld dichter zusammenrücken lassen. "Mehr als eine Handvoll Teams, über die Hälfte des Starterfelds also, ist in der Lage, ein siegfähiges Auto zu bauen. Das zeigt, wie hart der Wettbewerb ist", sagte Mercedes-Motorsportdirektor Norbert Haug. "Heute kann noch keiner sagen, wer die beste Arbeit geliefert hat."

Lernprozess
"Wir stehen erst am Anfang eines großen Lernprozesses", erklärte McLaren-Chefingenieur Pat Fry. Wie schon beim F60 von Konkurrent Ferrari, der am Montag als erster Rennstall sein Gefährt präsentierte, haben die neuen Vorgaben zur Aerodynamik das Aussehen des Silberpfeils stark verändert. Der Frontflügel ist breiter, der Heckflügel höher und schmaler. "Sehr augenfällig und elegant - das schiere Gegenteil von hässlich, wie bei der neuen Formel-1-Generation von vielen befürchtet", beschrieb Haug den MP4-24.

Das reformierte Regelwerk ist nicht zuletzt auch dem drastischen Sparkurs in der Königsklasse geschuldet, dem sich alle Teams im Zuge der weltweiten Wirtschaftskrise unterworfen haben. "Die WM 2009 wird deshalb möglicherweise entschieden durch Gründlichkeit, Ideenreichtum und Erfindungsgabe. In allen drei Bereichen sind wir gut gerüstet", urteilte McLaren-Geschäftsführer Martin Whitmarsh.

Bild: (c) AP

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