Mercedes soll mit spezieller Motoreinstellung so stark in der Quali sein.
Lewis Hamilton hat zurückgewiesen, dass Mercedes für die Formel-1-Qualifyings eine spezielle Motoreinstellung hat, die das Team von der Konkurrenz deutlich abhebt. "Es gibt keinen Knopf, den ich gedrückt habe", beteuerte der Engländer nach seiner phänomenalen Pole-Position-Runde am Samstag in Melbourne. "Ich strebe immer nach Perfektion, und das war so nahe, wie ich kommen kann", erklärte er dazu.
Bei der Pressekonferenz wurde der amtierende Weltmeister darauf angeredet, dass er selbst zuvor vom "Partymodus" gesprochen habe. Hamilton verneinte: "Ich habe noch nie von dieser Idee gehört, dem Partymodus. Aber es klingt ziemlich cool."
Er versicherte, es gebe bei Mercedes keine besondere Einstellung, die im letzten Qualifying-Abschnitt Q3 noch ein paar Extra-PS aus dem Motor kitzelt. "Ich habe den gleichen Modus von Q2 bis zum Ende von Q3 verwendet", entgegnete der 33-Jährige. "Während der Runde war ich im selben Modus wie vorher, ich habe nur die Reifen wirklich angeheizt, sie auf die richtige Temperatur gebracht und dann die Runde zusammengesetzt."
Großer Abstand auf Hamilton
Herausforderer Sebastian Vettel konnte jedenfalls gegen Ende des letzten Abschnitts nicht mehr zulegen. Als Hamilton seine erste schnelle Runde hinlegte, lag der Deutsche nur 34 Tausendstelsekunden zurück, Max Verstappen im Red Bull fehlten auch nicht mehr als 61 Tausendstel. Am Ende war Vettel als Dritter 0,674 Sekunden langsamer, sein Ferrari-Gefährte Kimi Räikkönen hatte sich mit 0,664 Sekunden Rückstand noch auf Platz zwei geschoben.
"Der Abstand ist natürlich größer, als wir wollen. Ich denke nicht, dass es knapp war, sieben Zehntel sind natürlich ziemlich groß", gab Vettel konsterniert zu. "Also haben wir Hausaufgaben zu erledigen. Aber ja, wie ich gesagt habe, das haben wir jetzt schon oft gesehen, 2014, 2015, 2016, 2017, dass es hier am Sonntag ein bisschen knapper wird. Darauf bauen wir."
Im Vorjahr war Hamilton ebenfalls von der Pole Position gestartet. Vettel ging von Position zwei ins Rennen und übte anschließend Druck auf den Führenden aus, so dass Mercedes beschloss, Hamilton etwas früher zum Reifenwechsel an die Box zu holen. Zurück auf der Strecke wurde er von Verstappen aufgehalten, während Vettel enorm schnelle Rundenzeiten fuhr. So blieb der Ferrari-Pilot nach seinem Stopp vor Hamilton und gewann schließlich das Rennen.
Ob er sich am Sonntag anders verhalten werde, sollte eine ähnliche Situation wie 2017 auftreten, wisse Hamilton noch nicht. "Bis jetzt habe ich überhaupt noch nicht über das Rennen nachgedacht. Man schaut immer auf den nächsten Tag, auf die nächste Session", sagte der Brite. "Ich denke, grundsätzlich lernen wir von unseren Fehlern und Szenarien wie diesem, daher hoffe ich, dass wir für morgen besser vorbereitet sind."