Silverstone

Vizeweltmeister Hamilton gewann Heimrennen

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Lokalmatador Lewis Hamilton hat am Sonntag den von Regen beeinträchtigten Grand Prix von Großbritannien in Silverstone gewonnen.

Regen hat dem Grand Prix von Großbritannien am Sonntag in Silverstone einen abwechslungsreichen Rennverlauf beschert. Lokalmatador Lewis Hamilton, der zuletzt wegen Fehler in der Kritik stand, kam mit den Bedingungen am besten zurecht und gewann klar vor dem Deutschen Nick Heidfeld (BMW-Sauber) und dem Brasilianer Rubens Barrichello (Honda). Die Ferrari-Piloten Weltmeister Kimi Räikkönen und Felipe Massa litten unter schlechter Teamstrategie, machten viele Fehler und kamen über die Ränge vier bzw. 13 nicht hinaus.

Kubica und Coulthard schieden aus
In der WM-Wertung zog Hamilton nach 9 von 18 Rennen mit dem bisherigen Leader Massa gleich und führt das Klassement nun mit dem ebenfalls punktegleichen Titelverteidiger Räikkönen an. Etliche Fahrer, darunter der bisherige WM-Zweite Robert Kubica (POL/BMW-Sauber) und der Schotte David Coulthard (Red Bull) schieden aus. Coulthards Teamkollege Mark Webber, der für den österreichischen Rennstall erstmals von Platz zwei aus gestartet war, verzeichnete einen frühen Dreher und kam über Platz zehn nicht hinaus.

Guter Start für Hamilton
Hamilton schob sich mit einem gutem Start gleich von Position vier auf Platz zwei vor. Webber drehte sich kurz darauf und musste sich ganz hinten einreihen. Webbers Teamkollege David Coulthard touchierte auf der regennassen Piste bereits in Runde eins mit dem Toro Rosso von Sebastian Vettel. Beide Fahrer blieben im Kiesbett stecken und konnten das Rennen nicht mehr fortsetzen. "Ich denke wir hätten ein gutes Rennen machen können, waren perfekt gerüstet. Da ist es dann natürlich umso bitterer", meinte der 21-jährige Vettel, der als Achter ins Rennen gegangen war.

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© AP

Freude bei Hamilton (c) AP

"Schönster Sieg, den ich je errungen habe"
"Das ist der größte und der schönste Sieg, den ich je errungen habe", sagte Hamilton. "Ich habe die Zuschauer aufstehen gesehen und gebetet: 'Bleib auf der Strecke, komm ins Ziel', ich wollte einfach ankommen", betonte Hamilton, der wie alle Fahrer mit den regennassen Bedingungen zu kämpfen hatte und zweimal vor der Strecke abkam.

Ein bitterer Silverstone-Abschied war es für den 37-jährigen Schotte Coulthard: "Ich bin extrem enttäuscht und es tut mir leid für das Team, am Ausscheiden von zwei Red-Bull-Autos schuld zu sein, ist natürlich das Worst-Case-Szenario", so der Red-Bull-Pilot.

Zwei Dreher für Massa
WM-Leader Massa verzeichnete gleich in der Anfangsphase zwei Dreher. In der fünften Runde glückte dem aggressiv fahrenden Hamilton nach mehreren Versuchen zuvor das Überholmanöver gegen McLaren-Teamkollege Kovalainen. In der Folge fuhr Hamilton vorne weg. Weltmeister Räikkönen profitierte in der zehnten Runde von einem Dreher Kovalainens und schob sich auf Rang zwei. Webber legte vorerst eine tolle Aufholjagd hin und lag nach der 15. Runde bereits wieder auf Rang zehn, weiter nach vorne kam der Australier aber nicht mehr.

Die beiden Führenden Hamilton und Räikkönen kamen gleichzeitig zum ersten Mal in die Box. Die McLaren-Piloten wechselten die Reifen, die Ferraris vertrauten trotz beginnenden Regens weiter auf die Intermediates. Der einsetzende Regen bescherte den Piloten mit frischen Reifen Vorteile, so zog Hamilton an der Spitze wieder deutlich davon. BMW-Pilot und Regenspezialist Nick Heidfeld überholte den drittplatzierten Kovalainen in der 28. Runde und setzte in der Folge mit guten Rundenzeiten auch Hamilton zu.

Räikkönen wechselte Reifen
Ferrari-Pilot Räikkönen mühte sich mit abgefahrenen Reifen und wechselte zur Halbzeit bei seinem zweiten Stopp auf frische Reifen. Der Pole Robert Kubica (BMW-Sauber) hatte sich auf Rang vier nach vorne geschoben und attackierte Pole-Mann Kovalainen. Während der Phase der zweiten Boxenstopps setzte starker Regen ein, was Ausritte und Dreher mehrerer Topfahrer und etliche Positionswechsel zur Folge hatte. Hamilton, Heidfeld und Kubica pokerten bei nachlassendem Regen hoch und setzten weiter auf Intermediate-Reifen. Kubica, vor dem Rennen auf Rang zwei der WM-Wertung, bezahlte das Risiko zwanzig Runden vor Schluss und schied aus.

Rubens Barrichello (Honda) schob sich auf Regenreifen in Runde 44 am zweitplatzierten Heidfeld vorbei. Der Brasilianer musste aber nach seinem dritten Besuch in der Boxengasse Platz zwei wieder an den Deutschen abtreten. In der Folge änderte sich an der Spitze nichts mehr. Hamilton, der ebenfalls zweimal von der Strecke geschlittert war, zog einsam seine Kreise und hatte schließlich über eine Minute Vorsprung auf Heidfeld.

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