Webber holte in Barcelona Pole Position

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Red Bull ist in den Formel-1-Qualifyings weiterhin eine Klasse für sich. Aber nicht Sebastian Vettel, der die Trainings zum Grand Prix in Barcelona dominierte, sondern sein australischer Teamkollege Mark Webber sicherte sich am Samstag die Pole Position vor dem Deutschen. Dritter wurde Lewis Hamilton (GBR/McLaren) gefolgt von Fernando Alonso (ESP/Ferrari) und WM-Leader Jenson Button (McLaren).

Michael Schumacher war mit seinem Mercedes als Sechster im Qualifying erstmals schneller als sein Teamkollege Nico Rosberg, der Achter wurde. Den siebenten Startplatz sicherte sich der Pole Robert Kubica im Renault.

Auffällig war der riesige Qualitätsunterschied zwischen Red Bull und der Konkurrenz. Lewis Hamilton hatte als Dritter bereits mehr als acht Zehntelsekunden.

Red Bull dominierte auf dem aerodynamisch anspruchsvollen Circuit de Catalunya nach Belieben, Webber war in allen drei Quali-Sessions der Schnellste. "So oft hat man nicht ein so perfektes Auto zur Verfügung. Ich habe es genossen", sagte der Australier nach der dritten Pole seiner Karriere, der zweiten in dieser Saison nach Malaysia. Red Bull ist im Qualifying 2010 damit weiter ungeschlagen, war doch sonst stets Vettel vorangelegen.

"Es ist immer ein ziemlich enges Rennen zwischen uns zwei", meinte Webber. Im Rennen ist es bisher aus diversen Gründen - Regen, Material- oder Fahrfehler - aber noch nicht nach Wunsch gelaufen. In der WM-Wertung fehlen Vettel 15 und Webber 32 Punkte auf Titelverteidiger Jenson Button im McLaren. Der Vorteil von Red Bull: das Wunderauto von Adrian Newey. "Wir müssen daraus in den nächsten Rennen endlich Kapital schlagen", forderte Webber.

Die Statistik spricht für ihn. Die vergangenen neun Rennen in Montmelo waren allesamt aus der Pole Position gewonnen worden. Von insgesamt 19 Grand Prix, die seit 1991 auf der Strecke nördlich von Barcelona ausgetragen worden sind, waren es 15. "Ich hoffe, den Spieß umzudrehen", versicherte Deutschlands Jungstar Vettel, der mit Webber ein freundschaftliches Verhältnis pflegt. "Wir sind Rivalen, aber heute war er einfach nicht zu schlagen."

Die Konkurrenz war sowieso ohne Chance. Red Bulls Motorsportchef Helmut Marko: "Man könnte beinahe fragen: Wo ist die Konkurrenz?" Lokalmatador Fernando Alonso musste sich im Ferrari mit Startplatz vier begnügen. Dahinter folgten WM-Leader Button und Rückkehrer Michael Schumacher, der erstmals im Qualifying schneller war als Mercedes-Teamkollege Nico Rosberg. "Der Abstand nach vorne ist aber erschreckend groß", gestand der Rekordweltmeister.

Zu überlegen ist der RB6 in schnellen Kurven, wie es sie auf dem Circuit de Catalunya ausreichend gibt. "Auf solchen Strecken ist Red Bull praktisch nicht zu schlagen", meinte Hamilton. McLaren und Ferrari hoffen auf andere Kurse wie Monaco oder Montreal - und auf ihr Luftschacht-System, das die Bullen noch nicht am Auto haben. "Auf der Geraden sind sie zum Glück nicht so schnell wie wir", erklärte Hamilton. "Vielleicht haben wir eine Chance."

Das Wetter könnte eine solche bieten, am Sonntag ist Regen möglich. Schon drei der ersten vier Rennen waren davon beeinflusst worden. "Es schaut sehr komfortabel aus, aber die Dinge können sich schnell ändern", erinnerte Vettel. Ein zweiter Saisonsieg würde Red Bulls WM-Chancen eine Woche vor dem Klassiker in Monte Carlo deutlich erhöhen. "Man kann in den nächsten acht Tagen sehr viel gewinnen und sehr viel verlieren", bestätigte Webber.

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