Pyeongchang 2018

Hochansteckend: Virus-Angst bei Olympia

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In Pyeongchang ist das hochansteckende Norovirus ausgebrochen.

Wenige Tage vor Beginn der XXIII. Olympischen Winterspiele in Pyeongchang ist bei Sicherheitskräften das hochansteckende Norovirus ausgebrochen. Das Organisationskomitee hat sofort reagiert und das gesamte betroffene Personal von 1.200 Leuten durch 900 Soldaten ersetzt. Aus dem rot-weiß-roten Aufgebot kam am Dienstag durch ÖOC-Chef de Mission Christoph Sieber bald Entwarnung.

Bei 41 Mitarbeitern des OK war am Wochenende das Magen-Darm-Virus ausgebrochen, allerdings waren sie abseits des Olympischen Dorfes untergebracht. ÖOC-Generalsekretär Peter Mennel hatte sich vor einem Medien-Besichtigungstermin am Dienstag vor Betreten noch mit einer Desinfektionssalbe eingecremt. Das kam nicht von ungefähr, wie sich bald darauf herausstellte.

"Ja. Das OK hat sofort sehr drastische Maßnahmen gesetzt, um das einzudämmen. In der gesamten Olympia-Familie gibt es aktuell überhaupt keinen bekannten Fall, deswegen gibt es auch die berechtigte Hoffnung, dass wirklich in dem Bereich isoliert werden konnte", erklärte Sieber. Nichtsdestotrotz habe man sich organisatorisch darauf eingestellt. "Wir haben natürlich erhöhte Vorsichtsmaßnahmen an das Team kommuniziert, sprich Handdesinfektion, Zurückhaltung bei Kontakt mit teamexternen Personen. Alle Teammitglieder sind von uns mit Desinfektionsmittel ausgestattet."

So manches Shakehands mit Sponsoren, Journalisten oder Gratulanten, das von einigen Sportlern bei Großereignissen ohnehin rigoros verweigert wird, wird es nun wohl nicht mehr geben.

Sieber: "Umfangreiche medizinische Untersuchungen"

Zusätzlich werden die Athleten angehalten, insbesondere in der Essenshalle, die Desinfektionsspender zu nutzen. "Es sind Dinge, die den meisten Athleten sowieso ein selbstverständliches Muss sind. Ich habe das seinerzeit schon von den Langläufern und Biathleten gelernt, wie man das richtig macht", erinnerte sich der Windsurf-Olympiasieger von 2000.

Übertragen wird das Norovirus einerseits durch menschlichen Kontakt, aber auch durch infiziertes Essen und Trinken. Erst im vergangenen Sommer hatte das Virus bei den Leichtathletik-Weltmeisterschaften in London für Unruhe gesorgt. Mehrere Dutzend Athleten hatten sich damit angesteckt.

Daran anschließend stellte sich die Frage, inwiefern den ÖOC-Athleten auch Impfungen gegen andere Erkrankungen wie etwa Influenza nahegelegt werden: "Wir haben seitens des ÖOC umfangreiche medizinische und sportmedizinische Untersuchungen, die alle Athleten absolvieren müssen, um sicherzustellen, dass gesunde und fitte Athleten zu den Spielen entsandt werden. Wir haben aber keine Impfverpflichtungen", erklärte Sieber. Für Südkorea gibt es auch aus internationaler Sicht keine Impf-Empfehlungen.

 

Video zum Thema: Olympia 2018: oe24.TV ist Live vor Ort
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