Der Marcell Jacobs holte völlig überraschend Gold im 100-Meter-Lauf und in der 4x100 Meter Staffel - jetzt steht er unter Doping-Verdacht.
Es glich einer Sensation als der Italiener Marcel Jacobs beim olympischen 100-Meter-Lauf als Erster die Ziellinie überquerte und Gold holte. Im Staffel-Bewerb legte er sogar noch ein weiteres Edelmetall drauf - wieder Gold! Niemand konnte ahnen, dass der 26-Jährige zu solchen Leistungen fähig ist. Jacobs lief am 13. Mai dieses Jahres zum ersten Mal überhaupt unter 10 Sekunden. In Savona hing er mit ordentlichem Rückenwind bei 9,95 Sekunden die Konkurrenz ab.
In Tokio gelang ihm dann eine regelrechte Leistungsexplosion - mit einer Zeit von 9,80 Sekunden sicherte er sich Gold. Doch nun gibt es Wirbel wegen Doping-Ermittlungen.
Ermittlungen laufen seit 2019
Laut der „New York Times“, werden in Italien Untersuchungen gegen einen vermeintlichen Dopingring geführt. Unter anderem soll Giacomo Spazzini in den Fokus der Ermittler geraten sein. Der Bodybuilder stand Jacobs als Ernährungsberater zur Seite, und sonnte sich öffentlich im Ruhm seines beratenen Sprinters.
Die genaue Rolle Spazzinis ist bisher unklar. Die Anfänge der Ermittlungen gehen bereits ins Jahr 2019 zurück. Laut Jacobs' Berater Marcello Magnani habe sein Klient im März die Zusammenarbeit mit Spazzini beendet, als er von den Untersuchungen erfahren habe. Er beteuert: „Marcell war selbst nie von den Ermittlungen betroffen.“ Dopingvorwürfe bezeichnet er als „krank“.
Klar ist: Jacobs wird sich wohl in Zukunft häufiger Doping-Kontrollen stellen müssen. Bei Olympia wurden die Top-Athleten von der einer Spezialkommission des Leichtathletik-Weltverbandes besonders intensiv kontrolliert. Jacobs zählte vor dem Finale nicht zu ihnen. Nach zwei "Goldenen" läuft er jedoch nicht mehr unter dem Radar.