Die topgesetzte Jelena Ostapenko fertigte Jekaterina Alexandrowa im Linz-Finale ab.
Linz. Das Traumfinale bei den "Upper Austria Ladies" war eine einseitige Angelegenheit: Die topgesetzte Jelena Ostapenko hat das Endspiel des WTA500-Tennis-Turniers von Linz klar gegen die Nummer zwei, Jekaterina Alexandrowa aus Russland, gewonnen. Die Lettin brauchte nur 70 Minuten für den 6:2,6:3-Erfolg. Nach ihrer Finalniederlage 2019 kann Ostapenko nun Linz auf ihrer Sieges-Visitenkarte anführen. Alexandrowa verlor hingegen wie 2018 auch ihr zweites Endspiel in Oberösterreich.
Die 26-jährige Ostapenko startete im ausverkauften Design Center aggressiv ins Match und übernahm sofort das Kommando, Breaks zum 3:1 und 6:2 führten nach nicht einmal einer halben Stunde zum Gewinn des ersten Satzes. Auch danach kam ihre Gegnerin kaum in die Partie: Alexandrowa, der ihr mehr als dreistündiges Halbfinale gegen die Kroatin Donna Vekic vom Samstag noch in den Beinen steckte, gab ihr Service zum 1:3 ab. Im Anschluss blieb Ostapenko bei eigenem Aufschlag ungefährdet und verwandelte ihren dritten Matchball.
"Es ist nicht mein erstes Mal in Linz, aber ich liebe es hier. Vor einigen Jahren war ich im Finale und habe die Trophäe nicht bekommen. Jetzt bin ich wirklich happy, sie zu haben. Es war eine wunderbare Woche hier", erklärte Ostapenko in ihrer Siegerrede auf dem Platz, nachdem sie den neuen Swarovski-Glitzerpokal von Landeshauptmann Thomas Stelzer (ÖVP) erhalten hatte. Auf dem Weg zum Triumph hatte sie in ihrer Auftaktpartie am späten Donnerstagabend gegen die Dänin Clara Tauson einen Matchball abwehren müssen.
500 Punkte fürs Ranking
Die Weltranglisten-Zwölfte kassiert neben rund 123.000 Euro Preisgeld samt Pokal auch 500 Punkte fürs Ranking, womit sie sich am Montag um einen Platz verbessern wird. Für Ostapenko war es der achte WTA-Titel und der bereits zweite in diesem Jahr. Alexandrowa darf sich mit knapp 76.000 Euro und den Sprung auf WTA-Rang 19 trösten. "Es war ein Vergnügen, hier zu spielen. Sie hat aber einen hervorragenden Job gemacht", meinte die Russin mit Blick auf Ostapenko.
Turnierdirektorin Sandra Reichel zog unterdessen am Sonntag eine positive Bilanz. "Das war die 33. Auflage - und das erste Turnier als zweithöchste WTA-Kategorie. Von dieser Woche bin ich überwältigt, alle unsere Erwartungen wurden übertroffen." Man habe das Turnier-Upgrade in allen Bereichen gespürt, so Reichel, die von Weltklasse-Matches sprach und die Siegerin lobte. "Trotz Australien-Jetlag hat Jelena hier sofort alles gegeben."
Von Freitag bis Sonntag war die Halle mit je 2.500 Zuschauern ausverkauft, es wird in der Endabrechnung mit einem Besucherplus von 20 Prozent gerechnet. Daran wolle man weiter anknüpfen, die Planungen für 2025 würden bereits laufen, so Reichel.