Schwimmen

200m-Brust-Europarekord für Mirna Jukic

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Jukic verbesserte die alte Bestmarke bei den Hallenmeisterschaften im Wiener Stadthallenbad um elf Hundertstel. Die neue Bestzeit lautet 2:22,91 Minuten.

Die Olympia-Dritte Mirna Jukic hat sich den Schwimm-Europarekord über 200 m Brust zurückgeholt. Die 22-Jährige schlug am Samstag bei den 49. Österreichischen Hallen-Meisterschaften der Schwimmer im Wiener Stadthallenbad im Finale in 2:22,91 Minuten an, womit sie die im Sommer im Pekinger Olympia-Finale aufgestellte Kontinental-Bestmarke der Schwedin Sara Nordenstam um 11/100 unterbot. Außerdem gab es am Samstag zwei weitere OSV-WM-Qualifikationen.

Jukic hatte sich ja Ende Juli 2008 bei den nationalen Freiluft-Meisterschaften in Schwechat in 2:23,90 vermeintlich den Europarekord gesichert, wegen einer zu kurzen Bahn wurde diese Leistung aber nicht anerkannt. Nach dem Olympia-Semifinale war die Studentin mit 2:23,76 allerdings dann doch aktuelle Rekordhalterin, aber nur einen Tag. Denn obwohl sich Jukic im Finale auf 2:23,24 gesteigert hatte, ging die Bestleistung an die in 2:23,02 anschlagende Schwedin Nordenstam verloren.

Erste Europäerin unter 2:23
Jukic ist also nun die erste Europäerin auf der langen Bruststrecke mit einer Marke unter 2:23 Minuten, nachdem die Topmarke der Ungarin Agnes Kovacs von 2:24,03 seit dem Olympia-Semifinale von Sydney bzw. fast acht Jahre lang gehalten hatte. Jukic' nunmehrige Leistung ist umso erstaunlicher, da sie sie fünf Monate vor der WM als Saison-Höhepunkt voll aus dem Training heraus erzielt hat.

Gute Leistungen
Neben dem Europarekord standen andere gute Leistungen etwas im Schatten. Doch für Martin Spitzer ist seine erstmalige WM-Qualifikation auf jeden Fall etwas Großes, der Steirer unterbot über 50 m Delfin die geforderte Norm in 24,11 Sekunden um 5/100. Schon im Vorlauf hatte der Grazer seinen österreichischen Rekord verbessert, wobei er diesen im Endlauf mit 1/100 Vorsprung auf Dinko Jukic rettete.

Ganz klar sprang Fabienne Nadarajah auf dem WM-Zug auf, sie gewann im Delfinsprint in 26,75 Sekunden und blieb damit um 68/100 unter der WM-Norm.

Neun Aktive bei der WM
Das WM-Team ist damit schon neun Aktive groß. An den ersten beiden Tagen der Titelkämpfe hatten sich bereits Mirna und Dinko Jukic, Jördis Steinegger, Dominik Koll, Dominik Dür, David Brandl und Hunor Mate qualifiziert. Zum Abschluss des Meetings am Sonntag ab 9:30 Uhr bzw. 16.00 Uhr versucht es u.a. noch Markus Rogan über 50 m Rücken, der 26-Jährige hat am Samstag zugunsten der Vorbereitung darauf auf sein Antreten über 100 m Rücken verzichtet.

In weiteren Samstag-Entscheidungen überzeugten Brandl und Koll über 200 m Kraul in 1:48,50 bzw. 1:48,70. Der Niederösterreicher Florian Janistyn verpasste das WM-Limit in 1:49,70 um 57/100. Auch Steineggers 200-m-Siegerzeit von 1:59,39 war WM-Limit und nur 22/100 über ihrer OSV-Bestleistung. Über 200 m Brust der Herren setzte sich Mate in 2:14,14 durch, Maxim Podoprigra verfehlte in 2:14,22 die WM-Norm um 59/100. Staatsmeister über 100 m Rücken wurde in 57,49 Sekunden 200-m-Meister Christian Zluga.

Zahlreiche Rekorde
Mirna Jukic konnte über ihren Europarekord nicht lange jubeln, denn sie musste bald danach über 100 m Rücken antreten. In 1:04,91 Minuten lag sie da mit ihrer Siegerzeit nur 2/10 über dem OSV-Rekord von Nina Dittrich. Dinko Jukic begnügte sich über 200 m Delfin mit der Siegerzeit von 1:56,83. Über 200 m Delfin der Damen gewann Birgit Koschischek in 2:13,79 vor Dittrich in 2:15,26, beide haben am Sonntag noch mehr oder weniger große Chancen auf die WM-Normerbringung.

Den neunten österreichischen Rekord dieser Titelkämpfe markierte die weibliche 4x100-m-Kraulstaffel des ASV Linz. Das Quartett Steinegger, Tamara Singewald, Juliana Espernberger und Dittrich war in 3:56,74 Minuten um 3,26 Sekunden schneller als ein Team des SC Austria Wien bei den nationalen Freiluft-Meisterschaften im August 2003 in Wels. Der Herren-Titel in dieser Staffel ging in 3:30,39 an SC Donau Wien bzw. Marco Ebenbichler, Oliver Schmich, Dietmar Stockinger und Lukas Ostermaier.

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