Die Klassiker-Saison im Radsport erlebt am Samstag mit Mailand-San Remo ihren Auftakt. Auf die Profis warten 298 Kilometer durch die Lombardei an die italienische Riviera, die Sprinter müssen im Finish mehrere giftige Steigungen bewältigen, wollen sie reüssieren. Vorjahrssieger Mark Cavendish hat sich heuer noch nicht in Topform präsentiert, er ist dennoch die Nummer eins des Teams Columbia.
"Ich möchte ihm im Finale helfen und auch selbst weit vorne ankommen", erklärte Teamkollege Bernhard Eisel, der einzige Österreicher im Feld. Eisel hat zuletzt gute Form bewiesen, kennt aber auch seine Grenzen. "Ich glaube, dass ich in den letzten Jahren um diese Zeit noch nie so stark war", erklärte der Steirer, der sich aber bewusst ist, dass andere im Sprint stärker sind. "Dass ich gewinne, ist aber nicht völlig ausgeschlossen", meinte er lächelnd, "ich habe nicht aufgehört, zu träumen." Vom großen Coup in einem wichtigen Eintages-Rennen. Als Höhepunkte der ersten Saison-Phase hat Eisel die April-Klassiker Flandern-Rundfahrt und Paris-Roubaix eingeplant.
Neben Cavendish stehen vier weitere frühere Gewinner am Start: Der Spanier Oscar Freire (Sieger 2004 und 2007), der Schweizer Fabio Cancellara (2008) sowie die Italiener Alessandro Petacchi (2005) und Filippo Pozzato (2006). Die Sieger seit 2004 sind damit vollzählig vertreten, dazu mischen sich u.a. Ex-Weltmeister Tom Boonen (BEL) und Daniele Bennati (ITA) in den Favoritenkreis.
Nicht dabei ist hingegen Lance Armstrong. Der Rekordgewinner der Tour de France musste seinen neunten Auftritt beim ersten Frühjahrs-Klassiker am Freitag wegen eines Magen-Darm-Infektes absagen. "Es wäre nicht sehr klug, ihn über 300 Kilometer antreten zu lassen, wenn er nicht gesund ist", sagte sein RadioShack-Teamchef Johan Bruyneel.