Tennis

Auftaktpleite für Melzer in Toronto

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Österreicher verliert gegen kanadischen Wildcard-Spieler Polansky.

Österreichs Tennis-Star Jürgen Melzer hat einen Fehlstart in die nordamerikanische Hartplatz-Saison hingelegt. Der Weltranglisten-15. musste am Montag überraschend bereits in der ersten Runde des Masters-1000-Turniers in Toronto die Segel streichen. Der 29-jährige Niederösterreicher unterlag dem relativ unbekannten kanadischen Wildcard-Spieler Peter Polansky, der vor Heimpublikum über sich hinausgewachsen war, 6:7(6),4:6.

Top 10 müssen warten
Melzers Angriff auf die Top Ten, die er mit guten Turnieren in Toronto, Cincinnati, New Haven und vor allem bei den US Open hätte erreichen wollen, erlitt damit vorerst einen kleinen Rückschlag. Weltranglisten-Punkte verliert der Halbfinalist der French Open und Wimbledon-Doppelsieger aber keine. Seit 2004 hatte Melzer beim Rogers Cup, der alternierend in Toronto oder Montreal ausgetragen wird, kein einziges Mal die erste Runde überstanden.

Lokalmatador zu stark
Gegen Polansky, der unweit von Toronto aufgewachsen ist, hatte der Österreicher von Beginn an einen schweren Stand. Der 22-jährige Lokalmatador, die Nummer 207 der Welt, hatte im ersten Satz bereits vor dem Tiebreak sieben Satzbälle vergeben. Nachdem er dort eine Melzer-Chance auf die Satzführung mit einem Ass zunichtegemacht hatte, brachte ihm ein Melzer-Return ins Netz die Satzführung. Im zweiten Satz bedeutete ein frühes Break die Vorentscheidung.

Es war erst der zweite Sieg für Polansky auf der ATP-Tour, der erste in dieser Saison. Der Wildcard-Mann besiegte außerdem als erster Kanadier seit 2003 beim Heim-Turnier einen Top-15-Spieler. "Ich bin unglaublich glücklich, wie ich heute gespielt habe. Das war mein bestes Tennis", erklärte Polansky. "Ich habe daran geglaubt, ihn schlagen zu können. Am meisten stolz macht mich aber, dass ich vor dieser großen Kulisse kaum Nerven gezeigt habe."

Melzer noch im Doppe dabei
Melzer dagegen ist in der Metropole am Lake Ontario nur noch im Doppel mit seinem deutschen Partner Philipp Petzschner vertreten. Dem Duo, das sich Anfang Juli in Wimbledon gemeinsam den Traum von einem Grand-Slam-Titel erfüllt hatte, blieb allerdings ein Duell mit den Superstars Rafael Nadal und Novak Djokovic verwehrt. Die Nummern eins und zwei der Welt im Einzel mussten sich im Doppel überraschend bereits in der ersten Runde geschlagen geben.

Anstelle von Nadal/Djokovic bekamen es Melzer/Petzschner damit Dienstagnacht mit dem kanadischen Wildcard-Duo Vasek Pospisil/Milos Raonic zu tun. Im Einzel hat Melzer bereits kommende Woche bei einem weiteren mit 2,43 Millionen Dollar dotierten Masters-1000-Turnier in Cincinnati die nächste Chance, im großen Stil Punkte zu sammeln. Im Vorjahr war der Niederösterreicher beim Hartplatz-Klassiker in Ohio in Runde zwei am Franzosen Julien Benneteau gescheitert.

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