Rad-WM

Cavendish holt sich ersten Straßen-Titel

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Brite setzt sich im Zielsprint gegen Australier Gross durch. Rohregger nur 46.

Nach 30 Etappensiegen bei den großen Rundfahrten hat sich Mark Cavendish am Sonntag auch das Regenbogentrikot gesichert. Der 26-jährige Topfavorit setzte sich bei den Rad-Weltmeisterschaften in Kopenhagen im Elite-Straßenrennen nach 266 Kilometern im Massensprint vor dem Australier Matthew Goss und dem Deutschen Andre Greipel durch. Es war der erste Erfolg eines Briten in diesem Bewerb seit Tom Simpson 1965. Der Tiroler Thomas Rohregger wurde zeitgleich mit dem Sieger 46.

Starkes Team kontrollierte das Rennen
Cavendish, der von der Isle of Man stammt und in der Toskana lebt, verdankte den Erfolg auch seinem Team, das das Rennen stets kontrollierte. Alle Attacken auf dem flachen Kurs in Rudersdal nahe der dänischen Hauptstadt verliefen im Sand, bei dem enorm hohen Tempo (Schnitt rund 45 km/h) kam keine Gruppe entscheidend weg. Rund sechseinhalb Kilometer vor dem Ziel wurden die letzten Ausreißer gestellt, wobei sich neben Bradley Wiggins auch der Ö-Tour-Etappensieger Ian Stannard bei der Verfolgung besonders ins Zeug legte.

Auf der ansteigenden, langen Zielgeraden plante Cavendish den finalen Antritt optimal und siegte sicher vor Goss, seinem Noch-Teamkollegen bei HTC-Highroad, der Rennstall wird zu Saisonende aufgelöst. Greipel, mehrfacher Etappensieger der Österreich-Rundfahrt, holte nach Zielfoto-Entscheid vor dem Schweizer Fabian Cancellara Bronze.

Schon zwei Mal Weltmeister auf der Bahn
Cavendish, heuer Gewinner des Grünen Trikots des Punktebesten bei der Tour de France, hatte zuvor schon zweimal WM-Gold auf der Bahn erobert, 2005 und 2008 siegte er mit seinen Partnern jeweils in der Americaine. Sein Landsmann Simpson hatte 1965 in San Sebastian den WM-Titel geholt und war zwei Jahre später bei der Tour de France auf dem Mont Ventoux nach Medikamentenmissbrauch gestorben.

ÖRV-Trio enttäuscht
Der Tiroler Thomas Rohregger war als 46. der bestplatzierte Fahrer des ÖRV-Trios. ÖRV-Kapitän Bernhard Eisel, der sich Chancen auf einem vorderen Rang ausgerechnet hatte, wurde durch einen Massensturz rund 80 km vor dem Ziel gebremst und büßte als 155. ebenso wie Titelverteidiger Thor Hushovd (NOR/170.) 8:54 Minuten ein. Stefan Denifl gab nach einem Massensturz nach rund 170 Kilometern auf.

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