Schwimmen

Das Hass-Duell Rogan gegen Jukic

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Markus Rogan (28) gegen Dinko Jukic (21) – nach dem Ballyhoo vor der EM in Budapest kommt’s morgen zum Showdown über 200 Meter Lagen.

Gestern, 10 Uhr, fuhr der Team-Bus mit unseren EM-Schwimmern Richtung Budapest ab. Ganz hinten saß Rogan, in der Mitte Jukic. Nach den heftigen Diskussionen der vergangenen Tage haben sich beide beruhigt.

Das letzte Training im Stadionbad hatte Rogan wegen eines heftigen Gewitters abbrechen müssen. Er lacht: „Es ist wie bei den Haien, erwischen tut’s eh nur den Langsamsten.“ Rogan, neunmaliger EM-Goldmedaillengewinner, fühlt sich schneller denn je. Auch ohne die heuer verbotenen Wunder-Anzüge. Zum „Aufwärmen“ legt er heute über 100 Meter Rücken los.

Morgen: Showdown über 200 Meter Lagen
Morgen wird’s richtig ernst. Über 200 m Lagen zählt nur Gold. Rogan: „Silber kann ich mir nicht leisten, und wenn ich mit Bronze nach Los Angeles zurückkomme, lachen mich meine Kollegen aus.“

Doch es geht um viel mehr: Es geht um die Nr. 1 in Österreich. Ein Prestige-Duell, das die Wogen hochgehen lässt. Zur Erinnerung: Jukic hatte Rogan nach dessen vorzeitiger Abreise von der EM 2009 aus Istanbul mangelnden Teamgeist vorgeworfen. Rogan wiederum findet es „extrem schade“, dass Jukic die Kraul-Staffel platzen lässt. Der spielt den Schwarzen Peter weiter: „Der Verband hat sich um nix gekümmert, was die Staffel betrifft.“ Öl ins Feuer hatte Jukic-Vater Dinko am Freitag bei der Pressekonferenz in Wien gegossen, indem er Rogan vorwarf, in den USA zu trainieren und seine Steuern nicht in Österreich zu zahlen. Eine Diskussion auf die sich Rogan nicht wirklich einließ.

Rogan beobachtet Jukic’ Politik-Ambitionen
Jedenfalls beobachtet Rogan Jukic’ Ambitionen als ÖVP-Kommunalpolitiker mit Argusaugen: „Ich kann mich jedenfalls nur auf eine Sache konzentrieren.“ Jukic: „Es kandidieren ja viele Personen, die einem Beruf nachgehen. Der Sport hindert mich nicht daran, Positives für Wien zu leisten!“ Insgeheim aber weiß Dinko ganz genau, dass er umso populärer und glaubwürdiger ist, je mehr Erfolge er in Budapest einfährt. Streitgespräche und bohrende Interview-Fragen dienen schon als Generalprobe für politische Kreuzverhöre.

Noch vor dem vor dem Lagen-Duell soll unter unseren Schwimmern ein Athleten-Sprecher bestimmt werden. Leicht möglich, dass die Wahl auf einen unserer Streithähne fällt. Für Brisanz ist gesorgt ...

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