Nach Vuelta-Aufgabe steht hinter WM-Teilnahme des Österreichers Fragezeichen.
Österreichs Topsprinter Bernhard Eisel bangt nach seiner krankheitsbedingten Aufgabe am Dienstag bei der Vuelta um seinen Start bei der Rad-WM Anfang Oktober in Australien. Der 29-jährige Steirer hatte in der Vorbereitung auf den abschließenden Saisonhöhepunkt voll auf die Spanien-Rundfahrt gesetzt. "Ohne Rennen zur WM zu fahren, das macht aber keinen Sinn", erklärte Eisel am Mittwoch. "Derzeit ist die WM sehr weit weg für mich."
Entscheidung naht
Eine Entscheidung soll in den kommenden zwei
Tagen fallen. Derzeit arbeitet Eisel an einem möglichen Ersatzprogramm,
einzige Alternative wäre die Großbritannien-Rundfahrt von 11. bis 18.
September. Dafür ist das Aufgebot von Eisels Team Columbia aber ebenfalls
bereits voll. "Es wird schwierig", meinte Eisel. "Ohne Form fahre ich aber
sicher nicht zur WM. Das will ich mir, aber vor allem den anderen Fahrern,
nicht antun."
Als Kapitän vorgesehen
Eisel wäre als ÖRV-Kapitän für das
WM-Straßenrennen am 3. Oktober vorgesehen gewesen. Auf dem Sprintern
entgegenkommenden Kurs in Melbourne/Geelong hätte er sich durchaus Chancen
ausrechnen dürfen. Zudem sind Routinier Peter Wrolich und Vuelta-Debütant
Stefan Denifl nominiert. Erster ÖRV-Ersatzmann ist der Tiroler Thomas
Rohregger, der in diesem Jahr bereits den Giro d'Italia und erstmals auch
die Tour de France bestritten hat.
Aufgabe bei Vuelta
Die Vuelta hatte Eisel am Dienstag wegen einer
Viruserkrankung während der schweren 4. Etappe nach Valdepenas de Jaen
aufgeben müssen. Der Österreicher war von Durchfall, Erbrechen und Fieber
geplagt worden, befand sich am Mittwoch über Barcelona bereits auf der
Rückreise nach Graz. "Mittlerweile geht es mir schon um einiges besser.
Mental ist es aber schwierig zu verkraften, dass die WM jetzt so weit weg
ist für mich", erklärte Eisel.
Der Steirer hatte zuvor bei der Spanien-Rundfahrt wichtige Helferdienste für Columbia-Sprintstar Mark Cavendish geleistet. Außerdem hatte seine Equipe zum Auftakt das Teamzeitfahren gewonnen. "Die Form war gar nicht schlecht, es wäre schon etwas gegangen", meinte Eisel. An ein Weiterfahren war nach der Erkrankung aber nicht mehr zu denken. "Da spielt der Kopf auch nicht mehr mit", sagte der 29-Jährige. "Damit hätte ich mehr kaputtgemacht."