Großschartner-Interview vor Giro d'Italia

'Etappen-Sieg ist das große Ziel'

Teilen

Nach seinem Etappen-Sieg beim der Tour of the Alps will Felix Großschartner beim Giro d’Italia nachlegen.

ÖSTERREICH: Felix, nach Ihrem Etappensieg bei der Tour of the Alps, scheint für Sie auch beim Giro alles möglich zu sein …

Felix Großschartner: Das ist nicht ganz so einfach. Ich habe voriges Jahr bei der Vuelta gezeigt, dass ich auch bei einer Grand-Tour in die Top-10 fahren kann. Jetzt beim Giro muss ich für Emanuel Buchmann fahren. Aber das passt schon: So kann ich mich entspannt auf einzelne Etappen konzentrieren. Das hat ja schon bei der Alps-Tour gut funktioniert.

ÖSTERREICH: Warum sind Sie da nicht auf den Gesamtsieg gefahren?

Großschartner: Ehrlich? Ich musste auf der zweiten Etappe kurz vor dem Berg pinkeln. Genau da haben sie vorne attackiert. Aber wie gsagt: So konnte ich auf Tagessiege gehen.

ÖSTERREICH: Und wie wollen Sie es jetzt beim Giro anlegen?

Großschartner: Ich werde mir drei, vier Bergetappen aussuchen, bei denen fahr ich voll offensiv auf Sieg. Ich hoffe, dass ich so ein Ding abschießen kann.

ÖSTERREICH: So wie Lukas Pöstlberger 2017 …

Großschartner: Ja, das war was. Ich war damals für das CCC-Team dabei und hab im Ziel gehört: Ein Österreicher hat gewonnen! Ich dachte: Wie geil ist das?

ÖSTERREICH: Im Gegensatz zu Pöstlberger hätten Sie sogar das Zeug, auch in der Gesamtwertung mitzumischen …

Großschartner: Ich muss wie gesagt für Buchmann fahren fahren. Natürlich kann da was schief laufen, deswegen werde ich in den ersten Etappen nicht absichtlich Zeit verlieren, bevor es in die Berge geht und für Emu da sein wo ich kann. Bei der Vuelta darf ich dann hoffentlich aufs Gesamtklassment fahren.

ÖSTERREICH: Der heurige Giro gilt als einer der schwersten überhaupt.

Großschartner: Das taugt mir. Fünf, sechs Stunden Gas geben, macht mir nix aus. Wichtig ist, dass du richtig viel isst. Das hab ich schon im Training geübt. Bei harten Einheiten musst du 80 bis 100 Gramm Kohlehydrate pro Stunde zu dir nehmen.

ÖSTERREICH: Wer wird den Giro gewinnen?

Großschartner: Das wird ein richtig cooler Giro mit vielen Siegkandidaten. Mein Topfavorit ist Egan Bernal, obwohl er zuletzt keine Rennen gefahren ist.

ÖSTERREICH: Sind Sie eigentlich schon geimpft?

Großschartner: Ich hab ein Angebot übers Olympische Comiteé bekommen, aber so kurz vor dem Giro war mir das Risiko zu groß. Ich werd das danach erledigen.

Interview: Knut Okresek

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.