Davis Cup

Franzosen vom Hangar 3 unbeeindruckt

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"Haben schon an anderen ungewöhnlichen Orten gespielt". Respekt vor Jürgen Melzer.

Frankreichs Davis-Cup-Team fühlt sich vor dem Weltgruppen-Auftaktduell von Freitag bis Sonntag mit Österreich quasi im Tennis-Paradies. Kaum am Sonntagabend angekommen, war die Equipe auch schon im Flughafen-Hotel einquartiert. Und zum Schauplatz des Länderkampfs im Hangar 3 des Flughafens Wien sind es nur fünf Minuten mit dem Shuttle-Bus. "Das ist alles sehr angenehm", sagte Frankreichs Kapitän Guy Forget. "Es werden sicher auch am Wochenende gute Bedingungen sein."

Schneller Sandplatz
Das Wohlbefinden beim Coach wie bei seinen Spielern Gilles Simon, Michel Llodra, Jeremy Chardy und Julien Benneteau haben die ersten Trainingseinheiten am Schauplatz des Geschehens noch verstärkt. "Es ist eher schnell und es wird ja auch in der Halle und damit ohne Wind gespielt - das macht es für uns einfacher", erklärte Forget als Trainer des Vorjahres-Finalisten, im Endspiel Anfang Dezember in Belgrad 2:3-Verlierer gegen Serbien.

Hangar lässt Franzosen unbeeindruckt
Dem erstmals überhaupt als Davis-Cup-Schauplatz gewählten Hangar stehen die Franzosen unaufgeregt gegenüber, diese Premiere tangiert sie nicht. "Wir haben schon an anderen nicht alltäglichen Orten gespielt", erläuterte Forget. "Das ist nur ein Detail für uns." Den Länderkampf an sich wollen sie deswegen aber nicht auf die leichte Schulter nehmen. "Auch wenn wir Vorjahresfinalist sind, es ist immer eine neue Herausforderung."

Aufstellung noch offen
Die Entscheidung hinsichtlich seiner endgültigen Aufstellung lässt sich Forget nur für den zweiten Einzelspieler bis Donnerstag offen. Ähnlich wie Jürgen Melzer bei den Österreichern ist demnach Gilles Simon bei den Franzosen gesetzt, und auch im Doppel bestätigte der ehemalige Weltranglisten-Vierte die Papierform. "Es kann immer was passieren, aber normal sollten Julien (Anm.: Benneteau) und Michel (Anm.: Llodra) spielen."

Entscheidung erst am Sonntag
Forget glaubt, dass die Entscheidung über den Sieg erst in den Sonntag-Einzeln fallen wird. Und nicht nur Simon schreibt das auf ÖTV-Seite Melzer zu. "Er ist schwierig zu besiegen, aber er ist nicht unschlagbar", meinte der Viertelfinalist der vergangenen Woche in Dubai. Forget erinnert sich diesbezüglich auch an die bisher letzte Begegnung mit Österreich, als Melzer und Stefan Koubek im Jahr 2000 in Rennes gegen die "Equipe tricolore" mit 0:5 untergingen.

Respekt vor Melzer
"Beide österreichischen Spieler haben sich seither stark gesteigert", analysierte der französische Teamchef. "Melzer hat das beste Ranking von allen Spielern hier. Und für Koubek spricht die große Erfahrung." Benneteau rechnet damit, am Samstag im Doppel auf jeden Fall Melzer gegenüberzustehen. Seinen eigenen Einsatz auch als zweiter Einzelspieler hält er für möglich, vor allem wegen seines positiven Head-to-Heads mit Melzer."

Ungereimtheiten aufgrund in einem Simon-Interview in Richtung Forget wegen dessen Coaching in der Saison 2010 geäußerter Kritik seien laut französischem Team ausgeräumt, die beiden hätten sich ausgesprochen. Für Forget wäre es auch nicht gut, mit seinem Führungsspieler über Kreuz zu sein, nachdem ihm mit Gael Monfils, Jo-Wilfried Tsonga und Richard Gasquetf drei Leute aus den aktuellen Top 21 der Weltrangliste abgesagt hatten. "So eine Absage-Welle hatte ich in meiner Ära noch nie", stellte der seit 1999 amtierende Coach klar.

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