Tennis

Fünfter US Open-Sieg in Folge für Federer

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Die langjährige Nummer 1 der Tenniswelt ließ Herausforderer Andy Murray keine Chance. Er siegte souverän in drei Sätzen.

Roger Federer hat beim letzten Grand-Slam-Turnier des Jahres in New York alle Kritiker verstummen lassen. Mit einem souveränen 6:2,7:5,6:2-Finalsieg, der wieder stark an die Dominanz des Schweizers der vergangenen Jahre erinnerte, ließ er dem Schotten Andy Murray in dessen erstem Major-Finale keine Chance. Dass er das vielleicht schwierigste Jahr seiner Karriere, das mit Pfeifferschem Drüsenfieber begann, nicht ohne einen großen Einzel-Titel beenden muss, bedeutete dem 27-jährigen "die Welt."

Neuer Rekord
Dass er damit als erster Spieler seit 84 Jahren fünfmal in Serie die US Open für sich entschied, ist hingegen "nur" einer von vielen Rekorden des Ausnahmekönners. Ein Halbfinale und zwei Finali bei Grand Slams 2008 hatte Federer bis dato zu Buche stehen, Olympia-Gold im Doppel "im Vorbeigehen" mitgenommen. Was sich für jeden anderen als sensationelle Saison darstellt, war für die langjährige Nummer eins der Welt aber angesichts des verpassten Olympia-Einzelgoldes und des Verlusts der Nummer-1-Position an Rafael Nadal selbst nicht zufriedenstellend.

Ein Titel fehlt auf Sampras
Dem nunmehr 13-fachen Grand-Slam-Gewinner Federer fehlt damit nur noch ein Titel, um mit Rekordhalter Pete Sampras gleichzuziehen. Mit nur zwei Turniersiegen 2008 im Gepäck und einer sehr durchwachsenen Hardcourtbilanz kam Federer nach New York. Obwohl er selbst darin nie eine Ausrede suchte, waren diese Ergebnisse mitunter die Nachwirkungen einer Krankheit, die bereits Karrieren beendet oder zumindest für lange Zeit unterbrochen hatte.

Offensive Spielweise
Der 27-Jahre alte "König von New York" verdiente sich den fünften Erfolg in Serie im "Big Apple" mit offensiver Spielweise: Von Anfang an suchte er immer wieder den Weg ans Netz und überforderte so Murray, der am Vortag Rafael Nadal bezwungen hatte. Der Schotte, der in der dritten Runde gegen Jürgen Melzer nur zwei Punkte vor dem Aus stand, war vom Tempo her überfordert und konnte meistens nur reagieren.

Nach einem schnellen ersten und 0:2 im zweiten Satz schaffte Murray zwar das Rebreak und hatte dann sogar drei Breakbälle zur 3:2-Führung, Federer behielt aber die Kontrolle und schaffte im zwölften Game mit einer erneuten Tempoverschärfung die Vorentscheidung. Im dritten Satz ging alles dann sehr schnell: Federer führte rasch 5:0 und durfte nach 111 Minuten über seinen 34. Sieg in Serie im Stadtteil Queens jubeln.

Fünfter Titel in Folge
Federer ist nicht nur der erste Spieler nach Bill Tilden 1924, der fünf US-Open-Trophäen in Serie holt. Sondern auch der erste Spieler, der es geschafft hat, bei zwei verschiedenen Major-Turnieren fünfmal in Serie zu triumphieren. In Wimbledon war ihm dieses Kunststück zwischen 2003 und 2007 gelungen. Es ist nun das sechste Jahr in Serie, in dem Federer mindestens eine der vier wichtigsten Trophäen gen Himmel stemmen durfte.

Einblicke ins Seelenleben
Nach dem Triumph gab er einen Einblick in sein Seelenleben: "Ich bin immer positiv geblieben, auch nach dem epischen Wimbledonfinale und der verlorenen Nummer-eins-Position. Das war das Wichtigste." Das Wichtigste in einer Zeit, in der er nicht nur mit sich zu kämpfen hatte: "Ich war manchmal genervt, weil mich plötzlich alle möglichen verrückten Leute kontaktierten und meinten, ich brauche mentale oder physische Hilfe."

"Leute sind aus einer Toilette herausgekommen und haben geglaubt, mir helfen zu können. Das hat wehgetan", erklärte der Schweizer. In der Stunde des Erfolgs genießt er freilich seine Popularität, die auch in der Millionen-Metropole grenzenlos ist: "Es ist unglaublich, wie viele Leute mich hier erkennen und mir Glück wünschen. Das ist einfach großartig."

Der Weltranglistenzweite gab aber auch zu: "Es geht nur um Siege. Halbfinali und Finali helfen mir in meiner Karriere nicht mehr wirklich weiter." Apropos Siege: Je fünf hat er nun in Wimbledon und bei den US Open. "Es ist schön, diese jeweils fünf Titel miteinander zu vergleichen. Nicht viele, oder eigentlich keiner kann das machen", meinte ein stolzer Federer.

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