Radsport

Ungar Valter sensationell in Pink - Mäder siegt

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Einen Tag nach der für viele Top-Fahrer verhängnisvollen Sprintetappen ging es beim Giro d'Italia wieder in die Berge: Mäder holte sich den Tagessieg, Attila Valter übernimmt das pinke Trikot.

Die 160-Kilometer-Lange Bergetappe nach Ascoli führte das Fahrerfeld über zwei Bergwertungen ehe es in Ascoli die Finale Bergankunft gab. Vor allem der Regen und die kalten Temperaturen machten den Stars ordentlich zu schaffen. Vor allen der bisherige Gesamtführende Alessandro de Marchi konnte nach seiner starken Leistung am Dienstag das Tempo der Topfavoriten nicht mitgehen, verlor über 10 Minuten und musste das pinke Trikot an GroupamaDFJ-Jungstar Attila Valter abgeben. Der Oberösterreicher Felix Großschartner stürzte kurz vor Beginn der Schlusssteigung und verlor Zeit, sein Bora-Kapitän Emanuel Buchmann büßte als 13. 40 Sekunden ein.

Starkes Zeichen von Bahrain für verletzten Leader

Nach dem Verletzungs-Aus für Mikel Landa setzte sein Team Bahrain ein starkes Lebenszeichen auf der sechsten Etappe. Bei dem Teilstück für Kletterspezialisten setzten sich der Schweizer Gino Mäder und Matej Mohoric schon früh in einer Ausreißergruppe ab. Am Ende kletterte der 24-Jährige Mäder zum Tagessieg - sein erster auf Profi-Ebene, nachdem ihm heuer der Erfolg bei der World-Tour-Rundfahrt Paris-Nizza von Jumbo-Visma-Star Primoz Roglic auf den letzten Metern noch weggeschnappt wurde. Das Ziel von Bahrain war ganz klar der Tagessieg nach dem herben Verlust am Vortag. Während Mohoric die Spitzengruppe, in der auch Bauke Mollema (Trek-Segafredo) und Dario Cataldo (Movistar) am Schlussanstieg davonziehen ließ, machte INEOS im Hauptfeld Druck.

Aufreger: Teamwagen fährt Serry um

Die Tempoverschärfung war für Peter Serry zu viel, als sich der Deceunik-Quickstep-Helfer zurückfallen ließ kam es zu einer Schrecksekunde: Der Fahrer des Betreuerautos von Bike Exchange, das dahinter fuhr war unaufmerksam, merkte nicht, dass der Belgier langsamer wurde, fuhr ihn an  und stieß Serry vom Rad.

 

Gut drei Kilometer vor Schluss ging der große Kampf los: Mäder setzte sich von Mollema und Cataldo ab, zeitgleich begann INEOS mit einem gezielten Angriff von Daniel Felipe Martinez das taktieren. Quickstep musste die für ihren Sieganwärter Remco Evenepoel die Führungsarbeit übernehmen, ließ sich aber nicht beeindrucken.

Erster ungarischer Fahrer in Pink

Am letzten Kilometer setzten sich die Spitzenfahrer endgültig ab. Angeführt von Egan Bernal, der sich immer wieder versuchte von seinen Verfolgern abzusetzen kam, versuchte der Tour-de-France-Sieger von 2019 mit Remco Evenepoel, Dan Martin (Israel Start up Nation) und Giulio Ciccone (Trek Segfafredo) auf Mäder zu schließen. Doch der Schweizer war an diesem Tag uneinholbar. Im Bergsprint setzte sich Bernal vor Dan Martin und Remco Evenepoel durch. 29 Sekunden dahinter kamen die restlichen Anwärter auf den Gesamtsieg ins Ziel, auf Platz zwölf, nahezu unscheinbar der ungarische Senkrechtstarter Attila Valter. Der 22-Jährige übernimmt damit die Führung der Gesamtwertung, 11 Sekunden vor Remco Evenepoel. Valter ist der erste Ungar, der bei der Grand Tour in Italien das Feld im begehrten pinken Trikot anführen wird.

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