Mit 15. Vorlaufzeit aufgestiegen

Gogl-Walli verspricht Aggressivität im 400-m-Halbfinale bei WM

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Nach dem klaren Einzug in das 400-m-Halbfinale bei der Leichtathletik-WM in Budapest verspricht Susanne Gogl-Walli am Montag (21.28 Uhr/live ORF Sport +) mehr Aggressivität.

Dann könnte eine neue Bestleistung drinnen sein, auch der ÖLV-Rekord von Karoline Käfer mit 50,62 Sek. ist für die 27-Jährige nicht mehr so weit weg. Ihr WM-Debüt gibt Hürdenläuferin Lena Pressler, die über die Stadionrunde ihren Vorlauf bestreitet (19.06).

Gogl-Walli kam am Samstagvormittag mit 51,00 Sek. nah an ihre heuer gelaufene persönliche Bestleistung von 50,87, das gab Zuversicht, zumal sie keine Morgenläuferin ist. Platz 15 bedeutete den sicheren Aufstieg in die Vorschlussrunde der Top 24. "Ich bin megazufrieden, die Zeit freut mich extrem. Ich habe probiert, gut wegzulaufen und es dann ein bissi lockerer zu nehmen. Dass ich nicht überpace und dann hintenraus noch die Körner habe. Es war ein sehr guter Lauf."

Nicht erfüllt hat sich der Wunsch nach einer Außenbahn für das Halbfinale, Gogl-Walli ist im dritten Lauf auf Track zwei im Einsatz. Die späte Startzeit indes behagt ihr. "Am Abend liegt es mir einfach noch viel mehr. Ich bin extrem motiviert und kann riskieren. Im Finale muss ich aggressiver laufen, ich habe nichts zu verlieren. Das Schlimmste, das passieren kann, ist, dass ich zum Schluss eingehe, dann ist das halt so."

Gogl-Walli hofft auf Steigerung nach Platz 23 bei WM

Schon bei Olympia in Tokio 2021 sowie 2022 der WM in Eugene und der EM in München stand Gogl-Walli im Halbfinale. "Samstag vergangener Woche haben wir das wichtigste Training gehabt. Man darf nicht in Euphorie ausbrechen, aber es ist beruhigender, wenn du mit einem wirklich guten Training in eine Weltmeisterschaft reingehst als beispielsweise in Eugene, das war nicht ganz so", hatte Trainer Wolfgang Adler vor dem Vorlauf gemeint. In den USA wurde es am Ende Platz 23.

Die 22-jährige Pressler gewann heuer mit ÖLV-Rekord von 55,94 Sek. bereits Bronze bei der U23-EM in Espoo (FIN), 2018 hatte sie Bronze bei der U18-EM erobert. "Die EM war mein Saisonhöhepunkt heuer, danach war ich ein bisserl ausgelaugt und bin krank geworden. Aber in den vergangenen Wochen habe ich gut trainiert. Es ist ein Wahnsinnsgefühl, bei der WM zu sein. Ich bin sehr nervös", meinte die Athletin aus St. Veit an der Gölsen in Niederösterreich. "Es wäre cool, wenn nochmals eine Bestleistung rausschaut."

Pressler will überraschen

Pressler trainiert bei Viola Kleiser in St. Pölten. "Aufgrund ihrer Körpergröße waren wir lange nicht sicher, in welcher Disziplin sie sich spezialisieren wird. Mit der U18-Medaille war es dann klar. Sie hat so viel Talent und sich so schnell entwickelt. Ich habe noch nie jemanden gesehen, der sich so im Training verausgabt", sagte Kleiser. Außerdem sei die Beinlänge relativ groß zur Körpergröße gemessen, und sie habe aufgrund von guten Hebel- und Kraftverhältnissen einen sehr guten Schritt entwickelt.

Pressler wird daher im WM-Vorlauf bis zur vierten Hürde einen 15er-Rhythmus anlaufen und dann auf 16 Schritte umsteigen. "Bei einem 16er sprechen wir von 2,05 m, bei einem 15er von 2,15. Das heißt, man muss auf jeden Schritt 10 Zentimeter rausholen. Das geht über die Zubringerleistungen Kraft und Schnelligkeit, spezielle Übungen sind als Ziel für den Herbst vermerkt, damit die 2,15 im Hürdenrhythmus leichter zu laufen sind. Im Moment ist das über fünf Hürden noch nicht realisierbar", erklärte die Trainerin.

In Espoo lief Pressler übrigens noch einen 16er-Rhythmus an. Zum Vergleich: Weltklasseläuferin Femke Bol aus den Niederlanden stieg heuer für den Großteil der Runde sogar auf den 14er-Rhythmus um.

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