Doping

Jones gab Olympia-Medaillen zurück

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Drei Tage nach ihrem Doping-Geständnis hat Marion Jones Medaillen zurückgegeben. Zudem hat sie der Streichung ihrer Resultate rückwirkend bis zum 1. September 2000 zugestimmt.

Wie das Nationale Olympische Komitee der USA (USOC) in einer Telefonkonferenz mitteilte, wurde das Edelmetall am Montagvormittag (Ortszeit) von Mitarbeitern der US-Anti-Doping-Agentur (USADA) direkt von Jones' Haus in Austin/Texas abgeholt und zur USOC-Zentrale nach Colorado Springs/Colorado gebracht.

Medaillen zurück ans IOC
"Wir haben getan, was wir konnten. Die Betrügerin ist gefasst, die Medaillen sind in unserem Besitz und wir werden sie jetzt dem Internationalen Olympischen Komitee (IOC) zurückbringen", sagte USOC-Geschäftsführer Jim Scherr. Gemäß ihrer Statuten können IOC und der Leichtathletik-Weltverband IAAF bei Dopingvergehen gewonnene Medaillen acht Jahre rückwirkend aberkennen und Resultate streichen. Somit droht Jones auch der Verlust von WM-Gold und -Silber von 2001.

Jones muss auch zahlen
Die IAAF kann laut eigener Satzung nach festgestellten Doping-Vergehen zudem sämtliche Preis- und Antrittsgelder von Athleten zurückfordern. Scherr kündigte an, dass das USOC im Fall Jones darauf dringen werde. Die 31-Jährige, die einst Millionen verdiente, ist jedoch derzeit mittellos und hat Privatkonkurs angemeldet.

Wahrheit gestanden
Die von Jones akzeptierte zweijährige Dopingsperre ist belanglos, weil die Kalifornierin am vergangenen Freitag nach ihrem Dopinggeständnis vor einem New Yorker Gericht das Ende ihrer Laufbahn verkündet hatte. Zuvor hatte sie gegenüber der Justiz zugegeben, von September 2000 bis Juli 2001 mit Steroiden gedopt zu haben und somit ihren Aussagen aus dem November 2003 widersprochen.

Lügen haben schnelle Beine
Damals hatte Jones bei einer Anhörung im Zuge der Balco-Untersuchungen jeglichen Dopingmissbrauch vehement bestritten. Die verbotenen Substanzen habe sie von ihrem Trainer Trevor Graham bekommen, von dem sie sich im August 2001 getrennt hatte. Ihr Coach, so Jones, habe ihr gesagt, es handle sich um ein Leinsamprodukt. Jones bekannte sich zudem schuldig, 2005 im Zusammenhang mit einem Scheck-Betrug die Untersuchungsbehörden belogen zu haben.

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Haft droht
Die Staatsanwaltschaft hat wegen der Kooperation von Jones nur eine Haftstrafe von maximal sechs Monaten vorgeschlagen. Von Gesetzes wegen wären bis zu zehn Jahre Haft und 500.000 Dollar Geldstrafe möglich. Das Urteil soll am 11. Jänner 2008 bekanntgegeben werden.

Verblichener Ruhm
Bei den Spielen 2000 gewann Jones Gold über 100 Meter und 200 Meter sowie mit der 4x400-Meter-Staffel der USA. Zudem holte sie Bronze im Weitsprung und mit der 4x100-Meter-Staffel. Nun müssen auch ihre Staffel-Kolleginnen um die Medaillen bangen. USOC-Präsident Peter Ueberroth und Geschäftsführer Scherr betonten, dass sie das IOC bei der Annullierung der Staffelergebnisse unterstützen würden und die US-Sprinterinnen ermutigen wollten, die Medaillen abzugeben. Zwei damalige Jones-Kolleginnen, die Sprinterinnen Torri Edwards und Chryste Gaines, waren später selbst des Dopings überführt worden.

Nachträgliches Gold für Dopingsünderin?
Durch die Annullierung von Jones' Ergebnissen wird Ekaterina Thanou nachträglich zur 100-Meter-Olympiasiegerin von Sydney erklärt. Die Griechin steht freilich seit einer verpassten Doping-Kontrolle am Vorabend der Olympischen Spiele 2004 in Athen selbst unter Verdacht, illegale Mittel genommen zu haben. Sie wurde bereits zwei Jahre gesperrt.

"Ich würde es gerne sehen, wenn Thanou die Goldmeaille nicht bekommen würde", sagte der australische NOK-Chef John Coates. "Aber damit es dazu kommt, muss das IOC wohl einige legale Hürden überwinden." Dritte über 100 Meter war in Sydney die Jamaikanerin Tanya Larence geworden, Vierte die damals bereits 40-jährige Melene Ottey. Die Österreicherin Karin Mayer war im Vorlauf ausgeschieden und hatte Platz 30 belegt.

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